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Thema: Allen, Woody

  1. #13
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    Nix Ruhrdeutsch Herr R.T.Hier in der Hauptstadt trug man sie zu Großmutters Zeiten

  2. #14
    der hausm Avatar von anko
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    hallo duke, bevor das in der debatte um das kapott-huetchen untergeht (caput, freunde, caput = latein. und heisst kopf, also kopfhuetchen, das ist ja logo!)
    wunderschoene geschichte, dank, dank und freunde.
    einfach so zwischendurch an einem vergammelten nachmittag in berlin

  3. #15
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    Duke, Du wurdest grad nochmal geadelt, Anko ist hier sowas wie der Supergott, der kommt normalerweise nie in den Ameisenhaufen.
    Der Typ, der hier allerdings als Supergott herumspukt, das ist ein verarmter Musiker aus Hamburg St. Georg

  4. #16
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    Kommt eigentlich Supercargo auch noch?

  5. #17
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    zu dieser recht netten woody-allen-story ein paar sachdienliche hinweise. ich hab ihn in new york auch mal erlebt, allerdings geplant, weil er ja - ich weiß nicht, ob er es noch tut - jahrelang montags in michaels pub irgendwo in den fünfziger strassen east klarinette gespielt hat. damals wurde gerade seine kleine koreanische stieftochter aktuell (sun yi, glaub ich). wir mussten elendslang in einer schlange warten, bis wir endlich in die bude eingelassen wurden, wo woody allen spielen sollte. dann kam sun yi oder so und setzte sich an den nachbartisch, mit dabei ein schauspieler, den ich bereits aus dem stadtneurotiker kannte. schließlich waren alle sessel am nebentisch besetzt, und dann kam woody - und er fragte mich, ob an unserem tisch noch ein sessel frei sei. ich bejahte glücklich, er nahm das ding und drehte sich mit ihm um. von der konversation am nebentisch hab ich übrigens kein wort verstanden, es war ohrenbetäubend laut im lokal.
    woody sank damals allerdings ein wenig in meiner achtung, weil ich fand, mit seinen auftritten in michaels pub unterstützte er eine der übelsten abzockerbuden und touristenfallen new yorks. der trick bestand darin, dass bei michaels pub damit geworben wurde, dass es keinen eintritt gebe (bei allens auftritten), dafür aber einen komsumationszwang von mindestens 35 dollar pro nase. und jetzt der clou: die ganze karte war so konstruiert, dass man entweder 34, 50 dollar ausgeben konnte oder weit über die mindestsumme hinausschoss. die steaks waren dazu noch eine schande für amerika.
    ps.: freunde von mir, die in new york lebten, haben woody allen übrigens einmal auf der terrasse seiner wohnung am central park dabei beobachtet, wie er hysterisch die tauben vom dach scheuchte (mit fernrohr vom park aus).

  6. #18
    Moderater Avatar von Tobi Wahn
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    zu dieser recht netten woody-allen-story ein paar sachdienliche hinweise. ich hab ihn in new york auch mal erlebt, ...
    Klak, der Spiegel hat Deine Geschichte geklaut. Aber lies selbst: Henryk M. Broder: Play it again, Woody

  7. #19
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    Originally posted by Tobi Wahn


    Klak, der Spiegel hat Deine Geschichte geklaut. Aber lies selbst: Henryk M. Broder: Play it again, Woody
    schon gelesen, aber was sagt man dazu? jetzt spielt er woanders und sie knöpfen einem schon 75 dollar ab.

  8. #20
    sqm
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    Ein schönes Bild, wie Woody Allen vom Park aus mit einem ganz langen Fernroh die Tauben vom Dach scheucht.

  9. #21
    Large Member Avatar von vir
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    Originally posted by Ignaz Wrobel
    Aber wo soll man ein Hütchen denn sonst tragen?
    Kommt ein Mann im Winter ins Sportgeschäft und fragt nach einer Mütze. "Also hier hätten wir schöne Zipfelkappen" sagt die Verkäuferin. "Eigentlich hatte ich an etwas für den Kopf gedacht" antwortet der Mann.

  10. #22
    Avatar von Klaus Caesar
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    Ausgezeichneter Witz, vir, das wollte ich dir schon lange mal sagen.

    Aber nun zu dem Thema, das die Welt seit Tagen in Atem hält. Ich meine natürlich den, ich sage mal, etwas unglücklichen offenen Brief in der Causa Woody Allen, der von gleich drei namhaften Altpappen mitunterzeichnet wurde. Ich sage mal, leider.

    "Wir haben keinen Grund, an den Aussagen von Woody Allens Tochter Dylan Farrow zu zweifeln."

    Gleich zu Beginn wird in einem komplizierten, unaufklärbaren, alles andere als eindeutigen Fall (den ich über die Jahre nur am Rande mitverfolgte, weshalb ich für diesen Überblick dankbar bin) eindeutig Stellung bezogen. Für wen die Dinge nicht ganz so arschklar liegen wie für die Unterzeichner, der ist nicht etwa vorsichtiger, abwägender, sondern zeigt, logo, nichts anderes als

    "einen Mangel an Interesse für die Belange der Opfer sexueller Übergriffe",

    und spätestens jetzt weiß man, dass der Brief die Unterschrift von Margarete Stokowski trägt, für die der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" keine Bedeutung hat, weil sie nie im Zweifel ist. Aber weiter im Text:

    "Es geht uns nicht darum, die Veröffentlichung grundsätzlich zu unterbinden. Allen mangelt es nicht an Möglichkeiten, sich mitzuteilen. Aber der Rowohlt Verlag muss ihn darin nicht unterstützen."

    Also, das ist nun wirklich ein Schmarren. Natürlich geht es darum, die Veröffentlichung zu unterbinden. Wenn die Unterzeichner das Ziel hätten, dass das Buch lieber bei Dumont oder KiWi statt bei Rowohlt erscheinen soll, was wollten sie damit gewinnen? Außerdem wird es Allen seit Jahren schwer gemacht, sich mitzuteilen, z.B. einen US-Verleih für seine Filme zu finden.

    "Das Buch eines Mannes, der sich nie überzeugend mit den Vorwürfen seiner Tochter auseinandergesetzt hat"

    - nun, vielleicht tut er es ja in dem Buch, ich weiß es nicht, die Unterzeichner wissen es auch nicht, dazu müsste man es halt erst mal lesen. Was bald möglich sein wird, denn die Unterzeichner haben sich nicht durchgesetzt. Gut so, sage ich mal.
    Geändert von Klaus Caesar (20.03.2020 um 09:27 Uhr)

  11. #23
    Avatar von Klaus Caesar
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    Dazu gehört die Stellungnahme, die die gschlampertste Argumentation enthält, die ich je von der sonst so gescheiten Wölfin gelesen habe; wg. Bezahlschranke hier der komplette Wortlaut:

    Der Rowohlt Verlag hat – genau wie Hachette – Ronan Farrows Buch Durchbruch. Der Weinstein-Skandal, Trump und die Folgen veröffentlicht. Es handelt davon, wie erdrückend die Beweislage in solchen Fällen sein muss und wie viel investigative Hartnäckigkeit und institutionelle Unterstützung nötig sind, wenn die Aussagen der von sexualisierter Gewalt Betroffenen nicht immer wieder als unglaubhaft abgetan werden sollen. Die Unschuldsvermutung, auf die sich die Befürworter der Veröffentlichung in den letzten Tagen immer wieder berufen haben, gilt nicht nur für Woody Allen, sie gilt auch für Mia Farrow und führt daher nicht weiter. Das Argument "So genau weiß man das doch nicht, wahrscheinlich lügt die Frau, weil sie sich rächen will" ist formal dasselbe wie "So genau weiß man das doch nicht, wahrscheinlich lügt der Mann, weil er es nicht gewesen sein will".

    Ronan Farrow hat seine Position gegenüber Hachette dargelegt und ist von den Angestellten des Verlags darin unterstützt worden. In Deutschland gibt es diese Möglichkeit für ihn nicht. Das ist einer der Gründe, warum wir uns als Autorinnen und Autoren des Verlags an Rowohlt gewendet haben. Das Verhältnis zwischen Verlag und Autor geht über eine Geschäftsbeziehung hinaus, darauf weisen die Verlage selbst gern hin, und es gibt hier keine neutrale Haltung. Der Rowohlt Verlag kann nicht Farrows Buch aus der – wie ich hoffe – Überzeugung heraus veröffentlichen, dass es ein richtiges und wichtiges Buch ist, und dann gegen den ausdrücklichen und übrigens auch leicht vorhersehbaren Wunsch Farrows die Woody-Allen-Autobiografie verlegen. Das sieht für mich danach aus, als wolle man den Kuchen haben und ihn auch essen. Ich dachte eigentlich, die öffentliche Debatte der letzten Jahre hätte zu einem Umdenken geführt, zu mehr Aufmerksamkeit dafür, für wen und gegen wen man mit so einer Veröffentlichung Stellung bezieht. Im Kontext der Diskussionen der letzten Jahre lässt sich die Entscheidung für Allen kaum anders lesen als "So, jetzt ist die Weinstein-Mode aber mal vorbei, zurück zur Tagesordnung", und das finde ich falsch oder zumindest, wie Stephen King es bei Twitter ausgedrückt hat, "fucking tone-deaf".
    "Die Unschuldsvermutung, auf die sich die Befürworter der Veröffentlichung in den letzten Tagen immer wieder berufen haben, gilt nicht nur für Woody Allen, sie gilt auch für Mia Farrow und führt daher nicht weiter."

    Oh weh und au weia. Selbstverständlich gilt die Unschuldsvermutung für beide, wer hat das bestritten? Will jemand die Autobiographie von Mia Farrow unterbinden? Und warum führt das nicht weiter? Weil man sich partout auf eine Seite schlagen und die andere verdonnern muss? Aber das muss man doch gar nicht.

    "Es gibt hier keine neutrale Haltung"

    Nein? Es gibt die Haltung "Audiatur et altera pars", und die ist immer richtig.

    "Im Kontext der Diskussionen der letzten Jahre lässt sich die Entscheidung für Allen kaum anders lesen als "So, jetzt ist die Weinstein-Mode aber mal vorbei"" -

    weil Weinstein, Allen, die Männer sind doch eh alle gleich, kannste in einen Sack stecken und draufhauen, trifft immer den Richtigen? Das ist maximal Emma-Niveau, aber eigentlich nicht Kathrins.

    Mir ist Woody Allen ziemlich egal, ich habe auch nicht vor, sein Buch zu lesen. Aber wie leichtfertig und mit wie wackligen Begründungen an der Kunst- und Meinungsfreiheit geknabbert wird, das betrübt mich nicht wenig. Erschreckenderweise auch von Leuten, die ich bislang für grundliberal gehalten hatte.
    Geändert von Klaus Caesar (20.03.2020 um 09:29 Uhr)

  12. #24
    Avatar von Klingeltonk
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    Herr Caesar hat völlig recht. Ich bin allein schon deshalb stinkig, weil ich in der Sache auf die Seite von Woody Allen genötigt werde, den ich inklusive seiner Filme nie leiden mochte. Aber das ist egal. Auch Torsten Tellkamp, Thor Kunkel, Karlheinz Rummenigge. Alle dürfen, alle müssen. Moralische Hoffart, das ist die Plage.

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