Vor zwei Wochen waren Mutti und ich am Wochenende in Heidelberg. Ihre Heimatstadt. Es ist immer viel los weil sie tausend Leute kennt. Wir schlafen immer bei Tante Jussara. Sie ist halb aus Brasilien.
Einmal haben wir Jörg Burkhard besucht der in Heidelberg sehr bekannt ist. Er ist Musiker und Schriftsteller.Er hat mir mal in ein Buch von ihm reingeschrieben: eine Widmung. Das Buch heisst: Als ich noch ein Ultrakurzwellenbub war. Es ist nicht wie andere Bücher man wird schwindlig beim Lesen. Jörg hatte ein großen Buchladen in Heidelberg wo Mutti lange gearbeitet hat. Da war ich noch nicht da. Jetzt macht er viel Musik, den Laden hat er nicht mehr.
Er guckte mich mit großen Augan an. Ah Jessica. Er lacht dann immer und dreht sich um einen selbst. Es kluckerte in der Wohnung wie in Zauberkesseln. Ich tanzte ein bischen vor wie Jörg. Im Hauptzimmer stand ein großer Aparrat mit Leuchten und Kabel ohne Enden. Vorne kamen Töne raus, es stieg nach oben wie alter Rauch. Gertrud kam mit Tee und Jörg fummelte an den Maschinen.
Überall stehen Bücher. Soviel hab ich nie gesehen. Die Musik lief die ganze Zeit. Jemand klopfte gegen Wände. Tante Jussara rief mein Handy an: Sag Jörg er soll das Brot mitbringen.
Dann haben wir uns in den dunklen Raum gesetzt wo Glühwürmchen klebten. Es waren Lautsprecher drin und ich sass in tiefen Sesseln. Mutti hat die Teekanne umgehauen. Alles klang wie Wald. Man hat gedacht die Tiere kommen aus Löchern. Aber es war nur Band. Dann Tröten wie vom Rummel. Jörg lachte die ganze Zeit und hat gesungen. Wir gingen wieder in das Hauptzimmer. Später sind wir runter auf die Straße weil es so heiß war in der Wohnung!
Jessica
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