Ich kenne niemanden, der im Ernst Autogramme sammelt. Aber hier sind die, die ich selber besitze.
1. Stephane Stassin. Jener Belgier, der drei Jahre bei Borussia Mönchengladbach auf der Bank saß und so tat, als wäre er Mittelfeldspieler. Eines Wochenends lag er darnieder in der Kölner Klinik am Mediapark, in der ich die Stationsschwester kenne. Seitdem besitze ich einen Schering-Pharma-Werbeblock-Zettel mit den hingekrakelten Worten „Herzliche Grüsse, Stephane Stassin“.
2. Hannes Bauer. Ja – für Kenner ein Zungenschnalzer. Hannes Bauer war oder ist der Gitarrist von Udo Lindenbergs Panikorchester. Anfang der 80er, als ich noch leicht erregbar war, hatte ich ein gehöriges Faible für seine Soloplatte „Himmel, Arsch & Zwirn“, die er mit seiner Combo „Bauer, Garn & Dyke“ auf dem Ahorn-Label publizierte. Allerfeinster Brachialo-Rocknroll, schmutzig, richtig singen konnte Hannes noch nie, aber geil schrammeln. Textprobe:
Wir sind Rocknroll-Musketiere,
Ewig Ärger mit dem Zoll und mit der Schmiere,
Meinen Führerschein, den zogen sie in Fürth ein,
der vergammelt jetzt in Flensburg/Schleswig Holstein!
Jiau! (Gitarrensolo)
Wem ich das heute vorspiele („Ist das geil, oder was?“) fasst sich an den Kopf, aber mein Kumpel Henning traf Hannes vor drei Jahren in Kiel. Ertrag: Eine S/W-Autogrammkarte, darauf mit schwarzem Edding „Für christoph mit Rock´n´Roll-Grüßen, Hannes Bauer. Hau rein!“
3. Rötger „Werner“ Feldmann aka „Brösel“. Der hat Karten, auf denen Werner dem Leser zuprostet, wobei die Sprechblase drüber leer ist. In die schreibt der Brösel dann coole Sachen rein, wie zum Beispiel „Moin Christoph“. Ein Geschäftspartner fuhr vor zwei Monaten zu ihm aufs Dorf, um über Lizenzrechte zu verhandeln; mein Mitbringsel: Die Karte.
4. Dolly Buster. Die einzige, die mir selber ausgestellt wurde - hab ja schon erzählt, wie ich zu der kam. Das Ding ist aus glanzlackierter Pappe und hat fast DIN A4-Größe, was es schwer transportabel und leicht knickbar macht. Die Schrift ist schwungvoll, der Inhalt banal.
Lesezeichen