gründonnerstag, der erste wirklich warme frühlingstag, ich bin erschöpft vom nichtstun. vielleicht ist es auch nur der sanfte übergang vom winterschlaf in die frühjahrsmüdigkeit der mich so tranig macht. der termin beim fotografen lief problemlos, der fotograf war sehr nett und sehr gut, ich musste also nicht aus meiner lethargie auftauchen, mich nicht konzentrieren, nur rumsitzen, tumb kaffee trinken und in bunten zeitschriften blättern.
nachmittags wurde ich wieder an meinen schreibtisch gefahren. ich gab mich den endlosen wegen meiner gedanken hin. die sonne blendete mich, ich überlegte dies und das, der taxifahrer fluchte über den mann, der uns auf dem fahrrad in der einbahnstrasse entgegenkam.
mich riss dieser erste blick des jahres auf hübsche männerwaden etwas aus meiner trägheit. gut geformt, nicht zu muskulös, mit behaarung in genau der richtigen menge, länge und farbe. weite helle bermudashorts, schwarzes sweatshirt, hübsch anzusehen, undefinierbare frisur, so, als wäre er gerade erst aufgestanden. zum glück trug er keine lächerliche sonnenbrille, sonst hätte ich nicht erkannt, dass sich campino gerade strafbar im sinne des verkehrsgesetzes machte.
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