Es gibt Momente, in denen sich philosophische Elemente mit physikalischen zu einer ungeheuren Kraft vereinigen; zum Beispiel das Schicksal mit dem Wind. Und dann suchen sich die beiden jemanden auf der Erde aus und wehen ihn irgendwo hin. Einmal muss ihnen besonders fad gewesen sein, sie pickten mich aus der Masse der sechs Milliarden Irdlinge und wehten mich als Zeitungsvolontär zu einer Peter-Alexander-Show in die Wiener Stadthalle; backstage allerdings inklusive. Und so wurlte ich zwischen Gunter Philipp, Udo Jürgens und ähnlichen Figuren durch einen Saal hinter der Bühne. Ein paar Groupies, altersmäßig von 55 aufwärts, hatten es auch bis hierher geschafft und hielten einander ihre Autogramm-Alben unter die Nase. Plötzlich aber bewegte sich der Schwarm, dicht wie die Sardinen aus einer TV-Doku über Haie und ihre Beute aneinandergedrängt, zur Tür, durch die ein etwas kurz geratener grinsender Mann eintrat und an einem der Tische Platz nahm. Die Groupies umringten ihn, er zückte einen Stift und autogrammierte pflichtschuldigst, wobei er allerdings die Alben verweigerte und ständig eigene Zettelchen aus dem Sakko zog und unterschrieb. Dabei lächelte er so komisch hämisch, dass es mir irgendwie bekannt vorkam. Ich wurde neugierig, ging hin, der Mann blickte mich an - und schon hatte ich auch einen dieser unterschriebenen Zettel in der Hand. Während ich ihn las, hörte ich den umschwärmten älteren Herrn weiter grinsen und lächeln: "Hehehe, hehehe, hehehe...!" Das Stück Papier war eine billige Kopie einer Dollarnote; darüber stand: "One Million Texas-Dollars", und zu sehen war darauf nicht George Washington, sondern - Larry Hagman vulgo J. R. Ewing. Hehehe, dachte ich mir, wirklich sehr witzig, hehehe.
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