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Steigt man von einem TGV in einen ICE um, fällt einem nachträglich auf, dass sich das Reisen in der zweiten Klasse des französischen Zuges, gemessen am Komfort der zweiten Klasse im ICE, wie S-Bahn-Surfen anfühlt. In Frankreich muss es einem zum Bedürfnis werden, die Grenze in Richtung der gut gepolsterten ersten Klasse zu überwinden und nie mehr in die harten, engen Rüttelabteile zurückzukehren. Im deutschen Zug sind die Unterschiede so gering, dass es eigentlich egal ist, wo man sitzt.
Womöglich ist auch das Speisenangebot kein triftiger Grund für ein Upgrade: Ottfried Fischer kommt aus Richtung der ersten Klasse ins Bordrestaurant, reiht sich in die Schlange ein und nimmt seine Mahlzeit stehend und inmitten einer höflichen Menge ihn nicht über Gebühr beachtender Mitreisender zu sich.
Nie die Kurven im Duty Free Bereich des Flughafens zu scharf nehmen, man könnte in Otto Rehagel hineinlaufen.
Smudo erscheint mit Frau und Kind auf dem neuen Hightech-Spielplatz des Ökostromanbieters und ist genauso arschfad und überambitioniert wie die Turbomütter aus seiner ihn umringenden Bezugsgruppe.
Thomas Rath steht gebückt vor dem Gewürzregal in MEINEM Supermarkt und mehr möchte man darüber wirklich nicht wissen.
Der prominenteste Sohn MEINER Heimatgemeinde kommt mir in seinem roten VOLKSwagen entgegen, als ich auf den Supermarktparkplatz einbiege. Tatsächlich hatte ich seine hässliche Fresse bisher nur auf Fotos im Internet gesehen. Der ewig verkniffene Gesichtsausdruck, der idiotische Bart, das Kassengestell, das alles sieht in echt aber genauso Kacke aus wie bei indymedia. Die Abwesenheit einschlägiger Zahlen- und Buchstabencodes im KFZ-Kennzeichen ettäuscht mich irgendwie. Ich frage mich auch, wie gut die Idee ist, sich als überregional berüchtigter Nazi seine Initialen (DR) ins Nummernschild prägen zu lassen.
Nachtrag: Frühsommer, Mittagessen mit zwei Kolleginnen in Schwabing, am Nebentisch zwei Männer, von denen der uns zugewandte aussah, als wäre er mal bei den Rolling Stones Gitarrist gewesen. Auf dem Rückweg dann die eine Kollegin: "Habt ihr gesehen, dass neben uns Georg Ringsgwandl saß?" Hätte ich nicht mal gesehen, wenn er nicht mit dem Rücken zu uns gesessen hätte oder wenn er geschminkt gewesen wäre, weil mir von Herrn Ringsgwandls Existenz bis dahin nichts bekannt war. Seiner Website war aber zu entnehmen, dass der Mann mit dem Gitarristenlook tatsächlich Gitarrist ist. Nur das mit den Stones sei eine Legende.
Geändert von Juri (22.11.2011 um 19:18 Uhr)
Es war mal wieder Zeit für Helmut Thoma. Heute saß er mit an unserem Sammeltisch beim Mittagsasiaten und aß mit Serviette im Hemdkragen in Begleitung einer jungen Frau in rosé.
Mariele Millowitsch unterbricht aeusserst griesgraemig das drollige Rumtollen ihres Hundes mit anderen auf dem Hotelrasen. Sie scheint sehr schlecht geschlafen zu haben.
Pommes dazu?
weihnachtsmarkt. "geht's noch?", fragt dietmar bartsch seine auf teure art hübsch aussehende begleitung, als diese ihren schmand-speck-fladen nach einem bissen in die mülltonne wirft. sie antwortet nicht.
etwas was "Schmand Speck Fladen" heißt, würd ich auch nicht essen, auch wenn ich nicht auf teure Art hübsch aussehe, schade, dass ich mein Buch soeben abgegeben habe, sonst hätte ich den Fladen auch noch eingebaut, "Joachim Lottmann, ein Gesicht, wie ein Schmand-Speck-Fladen"
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