Nächstes mal nehme ich vorher meine Herztropfen.
Nächstes mal nehme ich vorher meine Herztropfen.
"Herbert Grönemeier!", meine Kollegin, die ihn am Tresen der DFB Lounge gesehen hat, ist ganz aufgeregt. Ich sehe ihn natürlich nicht. Dafür laufen knapp vor uns fünf Leute "Grönemeier" murmelnd ineinander, weil sie die Köpfe verdreht und ihn wohl auch gesehen haben.
Ich bin nicht anwesend. Die sonstigen Kultur-Schaffenden schon.
Wolf Biermann hält die laudatio.
...
Geändert von Saposcat (04.12.2010 um 09:07 Uhr)
Ich muss schon wieder Gottschalk und Reich-Ranicki gucken. Es fängt schon mal sehr gut an:
"Am schlimmsten fand ich die ganzen Clowns, ständig Clowns. Einen Namen kenne ich sogar: Helge Schneider."
"Der war gar nicht da."
"Ach, der war nicht da?"
"Das war Atze Schröder."
Es gibt es also doch: Fernsehen mit Niveau.
Jetzt ist ers doch noch losgeworden:
"Mit Helge Schneider war ich in einem Programm zusammen. Es war schrecklich. Es war eine Qual. Der hat überhaupt keine Ahnung."
Keanu Reeves ist offenbar keiner, der sich Kunst für sein eines oder anderes Haus einfach unbesehen vom Inneneinrichter besorgen lässt. Auf der Frieze (Kunstmesse in London mit rasant vielen Marktgrößen) ist er mit einem kleinen Begleitertrupp unterwegs. Einer der Jungs hat im Vorfeld offenbar Termine mit verschiedenen Galeristen vereinbart. Bei Gladstone jedenfalls sind sie vorbereitet. Zwar gibt man sich bei der Vorstellungsrunde extrem locker, doch Servilität bzw. vorsichtige Vorfreude auf viel Geld wehen trotzdem quer über den Gang zu Astrid und mir. Den leicht gebeugten Rücken und sein Uriah Heep-mässiges Händerreiben sollte sich der Galerist vielleicht doch irgendwann mal abtrainieren. Nach der Begüßungsberührung steckt Keanu Reeves eine Hand in seine Wildlederjacke, die andere in die Jeans und steht in seinen Arbeitsstiefeln ein bisschen schief nach innen. Die Scherze des Kunstverkäufers quittiert er mit freundlichem Grinsen und Gelache. Behaglich findet er die Konversation aber offenbar nicht: Er wippt leicht verkrampft herum und dreht sich unwillkürlich von seinen Gesprächspartnern weg in Richtung Wand, wo die Arbeit hängt, wegen derer er offenbar hier ist. Anders als zahllose andere Schauspieler wirkt Keanu Reeves weder kleiner, unattraktiver noch dümmer als im Kino/TV, sondern wie der attraktive, nette 35+ Mann, den man gern als Nachbar hätte.
Geändert von DREA (20.10.2008 um 13:56 Uhr)
ebenfall mit kleinem Begleitertrupp ist Bundeskanzler Gusenbauer im Prater unterwegs, laufend, schnaufend, viel Masse zu bewegen, um sie hopst ein kleiner weisser Terrier, ich überhole den Nochkanzler, ein paar Meter weiter kommt mir eine ältere Dame mit Dalmatiner entgegen, ich warne sie, dass ihr gleich der Kanzler mit Hund entgegen kommen wird, "Wos, a Katz?"
Teile ein Taxi mit George Koulas, dem beruehmten Trapper und Eisskulpturkuenstler aus Fairbanks. Wir fahren vom Flughafen Hilo zum Hilo Hawaiian Hotel, direkt an der Coconut Island. Koulas ist sehr schlecht rasiert, auch schlecht gewaschen, und traegt eine speckige Lederjacke, auf der seine zahlreichen Erfolge aufgelistet sind, '1997 Artists Choice Multi Block' und das ganze Zeug. Bald wird sie voll sein, die Jacke. Sein Sohn und dessen Freundin sitzen auch im Taxi, sie sind uebergewichtig und knutschen in widerlichem Tonfall.
Das Ei läßt sich aus dem Teig nicht mehr entfalten.
Am Eröffnungsabend des Art Forum Berlin passiert es wieder: Tita von Hardenberg, die Polyluxtante, lächelt mich an. Das hat sie neulich am Flughafen Tegel, auf der Torstrasse und vor ein paar Monaten in München auch schon getan. Offenbar verwechselt sie mich mit einer entfernten Bekannten (oder mit Andrea Nahles, was Vielen passiert, obwohl die Dame außer viel wirrem Haar und einer Brille keine Ähnlichkeit mit mir hat), denn als höflicher Mensch grüße ich selbstverständlich jedesmal freundlich zurück.
jil sander bleibt einen moment lang vor einem gottesdienst-ankündigungsschild stehen und hat dünne beine.
Günther Maria Halmer schaut mit demonstrativ grimmiger Zerfurchtheit aus seiner Sitzecke ins Café Westend hinein, als würde er beleidigt ein Gegenüber anschweigen, aber da ist kein Gegenüber, nur ein dick behängter Garderobenständer und ein Rucksack.
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