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Thema: Sandra, (m)eine heilige „Maria Magdalena“

  1. #13
    [Member] Avatar von FritzWoelkchen
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    Zwar kannte ich nie einen Gerd der entsprechenden Kategorie, jedoch hatte ich mal einen Schulfreund, der hieß oder heisst Phillip Sonnenlicht. Gern erzählte er von Gerd, dem Freund seiner Mutter. Gerd unterhielt einen Gebrauchtwarenschrottplatz in Köln Kalk. Im Hof standen höllisch viele Waschmaschienen, in der Halle waren Flipper- und Spielautomaten und jede Menge sonstiges Allerlei unter einer zentimeterdicken Staubschicht begraben.
    Im Kreise weniger Schulfreunde besuchten wir diese stolze Anlage an Phillips 16. Geburtstag, um anschließend ins Kino zu gehen und den Mortal Kombat-Film anzugucken. Wie ich aus dem Häuschen war. Lauter Krempel und es gab sogar einen Raum mit betriebsbereiten Heimcomputern aus den frühen achtziger Jahren und es wurde immer kirmeliger und schmutziger. Bei Phillip "zu Hause" sah es eigentlich auch nicht besser aus. Man hatte beim Empfang die Geburtstagstorte, die uns die ständig rauchende, bereits mittte dreißig zahnlose Mutter bereitete nur aus Höflichkeit probiert. Jedoch muss die Zahnlosigkeit von Phillips Mutter nicht zwangsläufig durch mangelnde Mundpflege verursacht worden sein. Ihre damals vielleicht vierjährige Tochter war ebenfalls so gut wie zahnlos und als ich sie Jahre später traf war sie es immer noch. Milchzahnzeit war also auch nicht der Grund. Damals fragte ich mich jedoch nicht, ob diese insgesamt vielleicht 34 Zähne den beiden ausgeschlagen wurden. Schrecklicher Gedanke. Offenbar jedoch war die gesamte zersplitterte Familie mit der Gewalt perdu. Dank Phillip habe ich mit 13 Jahren zum ersten und einzigen Mal ein Video aus der Reihe "Gesichter des Todes" angeschaut. Als ich ihn am Abend meiner Musterung zum Staatsdienst im Zug traf, erzählte er mir, dass in der Kaserne am Militärring die Wachen gern auf alles mögliche schießen, was sich bewegt. Schonmal eine Kuh, neulich ein angetrunkener Soldat beim Pinkeln. Er hat sich sehr darüber gefreut, sei es, mir davon zu erzählen oder des Toten wegen und es rieselten, wie schon zu Schulzeiten flockige Schuppen von seinem Haupt. Er hat sich auch gefreut, als er mir von Gerds Tod erzählt hat, kurz bevor er wegen 260 Fehlstunden von der Schule flog. Die Mafia war's. Hat Gerd erstickt, in einer Alditüte. Phillip erbte seinen Kleintransporter und war guter Dinge.

  2. #14
    [Member] Avatar von FritzWoelkchen
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    Gab sogar eine Bild Titelstory darüber.

  3. #15
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    Was lange gerd, wird endlich schlecht.

  4. #16
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    um nochmal weg von Gerd zum Beginn dieses Strangs zurückzukommen:
    Sandra hat die immer gleichen Akkorde ihrer Songs immerhin jeweils mit Texten unterlegt , die zum Nachdenken anregen:
    "You`re a creature of the night
    you`re the victim of a fight
    you need love
    pomise me delight
    you need love"
    Klingt doppelbödig, wie versteht ihr das ?

  5. #17

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    Doppelblödig.

  6. #18
    Member Avatar von bilderbuch
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    Gerd hat sich LSD gespritzt und pflegte eine Vorliebe für Jungfrauen. So eine hat er auch geheiratet und ihr drei Kinder gemacht. Als Schüler kam er einmal im Hellen sturzbetrunken nach Hause, fiel auf seine von selbstgebatikten Betttuchbaldachinen überspannte Matratze und als er wieder aufwachte waren die Haare ab. Das hat er seiner Mutter nie verziehen.
    Gerd war zu den Frauen wie heißer Zucker, klebrigzäh, auch die Stimme. An einem seiner noch jungen Geburtstage schenkte ihm Maoli eine Nacht. Sie kam in den Raum, sagte, dass Sie ihm eine Nacht schenke und ging wieder. Ich war ganz schön neidisch.
    Gerd war ein kleiner Mann mit kleinen Füssen. Der kleine Prinz war sein Lieblingsbuch. Als eine komplette Schülergeneration mit Hirtentaschen auf dem Pausenhof stand und Samson rauchte, stickte Gerd den kleinen Prinzen mit farbigen Garnen auf seine Hirtentasche.
    Von seinem Vater übernahm er die Angewohnheit, den Gürtel aus den Hosenlaschen zu ziehen und auf der Fensterbank des Schlafzimmers zu deponieren. Seine fruchtbare Ehe wurde geschieden. Zuviel Arbeit, Alkoholprobleme. Auf die Bewerbung für den Hausmeisterjob in der Alanusschule bekam er eine Absage. Wir haben uns aus den Augen verloren.
    Hosen kaufen bis zum Tod

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