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Thema: Weller, René

  1. #25

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    Zeitweiliges Weggesperrtwerden gehoert uebrigens zum Boxsport, - man erinnere sich an Norbert Grupe (schwerer Justizirrtum!), Manfred Jassmann, Bubi Scholz, nun gerade Graciano Rocchigiani.

    Und ebenso sprichwoertlich ist sind ja auch die zarten Bande, die Boxer und Poeten immer wieder verknuepfen. Wobei sich in den meisten Faellen die schlechteren Dichter an die Herren Boxer anwanzen (Wondratschek, Brecht).

    Norbert Grupe aber konnte einwandfrei so manches Gedicht aufsagen.

  2. #26
    Avatar von Benzini
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    Auch Radovan Karadcic soll durch äusserst gefühlvolle Lyrik überzeugt haben. Leider ist sein Werk bisher nur auf serbo-kroatisch erschienen.

  3. #27
    Member Avatar von Pretextat Tach
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    Auf serbisch.
    Ich verzeihe mir.

  4. #28
    Avatar von slowtiger
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    Auf Serbokroatisch. "Auf serbisch" ist ungefähr so korrekt wie "auf hessisch". Vor Jahren gabs in der taz einen unglaublichen Artikel eines Sprachwissenschaftlers, der erklärte, seit wann und von wem die Konstrukte "serbisch" und "kroatisch" benutzt wurden.

  5. #29

  6. #30

  7. #31
    Moderator Avatar von Ruebenkraut
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    Slowtiger:
    "Auf serbisch" ist ungefähr so korrekt wie "auf hessisch".
    Fand ich eine interessante Fragestellung. Wie ist das mit den Serben und Kroaten? Sprechen sie dieselbe Sprache, wollen es aber nicht (mehr) wahrhaben? Schreiben sie nur verschiedene Schriftzeichen? Ist die Hessisch-Analogie wirklich treffend? Wenn hessisch serbisch entspricht, was entspricht dann serbokroatisch, vielleicht bairohessisch?

    Wen's interessiert:
    "Allgemeine Information SERBISCH / SERBOKROATISCH
    Serbisch zählt gemeinsam mit Kroatisch, Slowenisch, Mazedonisch und Bulgarisch innerhalb der Indogermanischen Sprachenfamilie zur Untergruppe der Südsla-wischen Sprachen (vgl. auch ® Slawische Sprachen).
    Wegen der vielfachen strukturellen und formalen Gemeinsamkeiten werden Kroatisch und Serbisch zu Serbokroatisch zusammengefaßt.
    Die serbokroatische Schriftsprache wird in zwei Varianten gesprochen und ge-schrieben. Diese Varianten sind phonetisch geschieden durch die Entwicklung des alten jat'. Man unterscheidet (1) das Ekavische (Belgrad) als serbische Variante, das meist wegen der Zugehörigkeit der Sprecher zur orthodoxen Kirche mit dem zyrillischen Alphabet geschrieben wird, und (2) das Jekavische (Zagred, Dalmatien) als kroatische Variante. Diese wird lateinisch geschrieben.
    Im Wortgebrauch weicht das Kroatische, in dem sich puristische Tendenzen zeigen, oft vom Serbischen ab. "
    Das stammt
    von hier: Language Information System

  8. #32
    Avatar von klesk
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    richtig muss es heissen: "kyrillisch" und "zagreb". und von "puristischen tendenzen " bei den kroaten kann keine rede sein, denn es gab bereits eine sprachreform, die sich gewaschen hat, bei der wohl alle wörter serbischen ursprungs (und übrigens auch solche, die irgendwie sozialistisch tönten) durch kroatische ersetzt wurden. für leute, die mit dem serbokroatischen aufgewachsen sind und während dieser entwicklung ausser landes waren, hat das kroatisch-minus-serbisch einen etwas veralteten sound. man darf sich das aufs deutsche übertragen wohl ungefähr so vorstellen, als ob in der alltagssprache plötzlich alle nase lang mittelhochdeutsches auftauchte.
    quelle: mündlicher bericht einer person, die des serbokroatischen mächtig ist. des hessischen übrigens auch.
    Geändert von klesk (14.03.2002 um 21:00 Uhr)

  9. #33
    Member Avatar von Pretextat Tach
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    klesk, ihre Quelle ist eine gute Beobachterin.

    Es ist so, dass es ein Serbokroatisch als Sprache tatsächlich nicht gibt, wenn man von den mit der Zeit natürlich eingetretenen Vermischungen absieht. Serbokroatisch bedeutet nur, dass beide Varianten erlaubt waren, z.B. als Amtssprache oder auch in Schulen, d.h. man konnte seine Aufsätzchen so oder so oder gemischt schreiben.
    Die Unterschiede betreffen nicht den Satzbau, sondern nur Wörter. Man könnte es sagen wir mal mit Bayrisch und Wienerisch vergleichen. Beide verstehen einander problemlos, jedoch werden sehr viele Wörter geringfügig unterschiedlich ausgesprochen, eben ekavisch oder jekavisch.

    z.B.: celo (serb.) - cijelo (kroat.) (ganz, das ganze)
    mleko - mlijeko (Milch)

    In dieser Art zieht sich dies durch den gesamten Wortschatz, ein kleiner Unterschied, auf den jedoch größter Wert gelegt wird. Das Serbische hört sich dadurch um einiges härter ausgesprochen an.
    Dann kommen natürlich noch viele Bedetungen dazu, die mit komplett verschiedenen Begriffen bedacht werden.

    Es gibt in Kroatien auch noch ein ikavisch, wie das aussieht, wird wohl jeder selbst erraten können (ci:lo, mli:ko), das ist jedoch nur ein Dialekt und besteht nicht als Schriftsprache.

    Hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
    Dass man als Kroate Serbisch nicht gerne hört (und umgekehrt) versteht sich von selbst, das ist auch der Grund, warum ein Karadzic seine Bücher niemals ins Kroatische übersetzen lassen würde.
    Geändert von Pretextat Tach (14.03.2002 um 06:39 Uhr)

  10. #34

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    Dass man als Kroate Serbisch nicht gern hoert (und andersherum) versteht sich eben (und gluecklicherweise) nicht von selbst. Dazu gehoert schon eine Menge nationalistischer oder sonstiger Abstraktionswille.

    Arthur Cravan war ja schon zu seiner Zeit eine Spezialanfertigung. Mit einem Ruderboot im Golf von Mexiko verschwinden, gehoert zu meinen Lieblings-Todesarten.

  11. #35
    Member Avatar von hofbauerova
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    Pretextat Tach, Sie verwirren und verblüffen mich schon wieder. Karadzic würde also seine Bücher niemals ins Kroatische übersetzen lassen. Wieso sollte jemand, um bei Ihrem Vergleich zu bleiben, ein Buch vom Bayrischen ins Wienerische übersetzen lassen wollen? Wäre das nicht doch etwas skurril?

  12. #36
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    Das ist zwar hochinteressant, aber was hat das alles mit Rene Weller zu tun????? Ab damit in einen neu zu gründenden Sprachenstrang.

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