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Thema: Kilmister, Lemmy (Notruf galore im Haus der 5 Sonnen)

  1. #1
    Moderator Avatar von rron
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    Draussen hallt das Martinshorn eines Feuerwehreinsatzwagens.

    Ich habe es mir im warmen Cafe des "Rockclubs" gemütlich gemacht, es ist nasskalt im Münchner Herbst 1996. Das Cafe funktioniert autark und hat, vom allabendlichen Diskotheken- und Livekonzertbetrieb abgekoppelt, schon ab Mittag geöffnet. Die umliegenden Gewerbetreibenden wollen ja versorgt sein.
    Meiner Beschäftigung als unlauterer Konzertveranstalter nachgehend, bin ich um 15 Uhr mit Zahnpasta-Peter, dem Diskothekenbetreiber verabredet, um Details einer anstehenden Veranstaltung durchzusprechen. Ich bin pünktlich, er nicht. Das kommt mir gut zupass, denn die Nachmittagsbedienungsschicht ist ein rechtes Luder, flirtwillig und ausgestattet mit offensichtlichen 1A-Vorzügen. Außer einem Typen, der am Spielautomat hinter mir sein Glück versucht, bin ich der einzige Gast, so vergeht die Zeit im Gespräch mit der sportbrüstigen Barfrau recht zügig. Aus unerfindlichem Grund fehlt an diesem Tag die Hintergrundmetalberieselung, so bleibt neben unserem Gespräch nur der Flipper der sich von Zeit zu Zeit zu Wort meldet, der Spielautomat der Gewinn oder Verlust mit dem entsprechenden Spielautomatensoundtrack kommentiert, und die Sirenen. Immer wieder die Sirenen. Es wird langsam vier, ich bin aufbruchbereit, vom Zahnpasta-Peter keine Spur und wer mit einer Berufsbedienung eine Stunde smalltalkt, der hat alles gehört. Plötzlich wird der Daddelkistenlärm hinter mir aufdringlich, ich drehe mich um und sehe fünf Sonnen, 100 Sonderspiele, der Typ schreit "Hell Yeah", diese Stimme..., die Bedienung sagt "jaja, Geld kommt zu Geld", ich mache einen Schritt in seine Richtung und sehe Lemmy Kilmister. Den Mann, den ich schon als vorpubertärer Schneebrunzer verehrte. Aufnäher, Platten, Motörköpfe auf der Schulbank. Schnell stellt sich heraus, dass er sich auf Werbetour für sein aktuelles Album "Overnight Sensation" befindet, von seinem Adlatus mittags abgesetzt wurde, um seiner Leidenschaft nachzugehen, am Abend würde er hier promoten. Er will dann aber ungestört seine Sonderspiele abzocken, ich gehe auch, komme am Abend aber wieder.
    Draussen hallt das Martinshorn eines Feuerwehreinsatzwagens.
    Geändert von rron (08.09.2002 um 02:41 Uhr)

  2. #2
    Kosmonaut Member Avatar von Yvonne Caldenberg
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    Lemmy, yeah. Nicht meine Musik, aber der ist o.k. Sehr.
    rron calli, diese Geschichte fängt mit dem selben Satz an, mit dem sie auch aufhört. - War es beides mal Feuerwehr oder nicht vielleicht einmal Krankenwagen? Der Wahrheit zuliebe, die ja manchmal schöner ist, als die Kunst?
    Oder ist das nur der Dopplereffekt, hier?
    Oder ist das nur der Dopplereffekt, hier?

  3. #3
    Moderator Avatar von rron
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    Nee nee Frl. Caldenberg. Mein Vater ist Polizei, da lernt man schon im Vorschulalter Minna, Sanka und Spritze am Sound auseinanderzuhalten.

  4. #4
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    Ich hab auch mal Lemmy gesehen, und zwar kürzlich am wiener Flughafen, er ging 5 Schritte vor Otto Baric, dem Trainer der österreichischen Fussballnationalmannschaft zu den Taxis. Er war sehr fröhlich, sah überhaupt nicht fertig aus, im Gegensatz zu Otto Baric, der in Begleitung einer langbeinigen Minirockmaid war. Lemmy wurde eskortiert von einem Schwarzen, eher ungewöhnlich in diesem Genre.

  5. #5
    Moderator Avatar von rron
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    Ja, Lemmy scheint die Jenny Elvers der Hardrockurgesteine zu sein. Man sieht ihn allerorten. Ich habe ihn vor und nach der oben geschilderten Begegnung einige Male paparazzt, hauptsächlich im Rainbow, Sunset Blvd., Hollywood, seiner Stammkneipe, und bevorzugt in Gesellschaft von Mickey 'Schwanzvergleich' Dee, seinem dänischstämmigen Schlagzeuger. Dort trifft man auch Ralph Riekermann, den unsäglichen Bassmann der epischen Scorpions und die Tochter des italienischen Modezaren Fiorucci, aber die hebe ich mir für einen eigenen Strang auf.

  6. #6
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    Ich dachte,seine Stammkneipe sei das Whiskey a gogo, da hat sich mal ein Freund von mir mit ihm unterhalten, verweigert aber die Geschichte

  7. #7
    Moderator Avatar von rron
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    Laut einem Bekannten ist er seit einiger Zeit auch öfter im Viper Room zu sehen, vor dessen Türen einst River Phoenix dahinschied. Ich denke Lemmy sieht das nicht so eng, er mäandert allabendlich entlang des Sunset Blvd.

  8. #8
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    Und woran starb River?
    An einem Speedball.
    Ich kann mir nicht in meiner wildesten fantasie vorstellen, was ein Speedball ist.

  9. #9
    Moderator Avatar von rron
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    Nikki Sixx, der Basser von Mötley Crüe war laut eigener Aussage nach Genuss eines Speedballs klinisch tot. Anscheinend handelt es sich dabei um ein Kokain/Heroin-Gemisch, in gespritzer Form verabreicht. Wer weiss, vielleicht kann man im Viper Room einen Gspritztn bestellen.
    Sixx wurde, behauptet er jedenfalls, durch eine Adrenalinspritze ins Herz wiederbelebt. Jahre vor Pulp Fiction. In der selben Nacht türmte er aus dem Krankenhaus und setzte sich zuhause erst mal einen gepflegten Monsterschuss, den grössten seines Lebens. Am nächsten Mittag wachte er auf, die Nadel steckte noch in seinem Arm.
    Christliche Rockbands wissen gar nicht, was ihnen entgeht.

  10. #10
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    Sportbrüstige Barfrauen, Speedballs, Sonnen und Sirenen - was will man mehr am Montagmorgen?
    Mit bestem Dank,
    TA

  11. #11
    Weber Member Avatar von Herr Weber
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  12. #12
    Member Avatar von Edgar_Biller
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    Ja, Lemmy scheint kein Verkehrter zu sein. Habe neulich erst mit großem Vergnügen in Teipels Doku-Roman über den deutschen Punk gelesen, wie Motörhead eigenhändig eine Horde randalierender Teds aus der Halle geprügelt haben, Lemmy vornedran. Außerdem haben wir am gleichen Tag Geburtstag.

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