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Thema: Brood, Herman (Velberter Tristesse)

  1. #37

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    Und ueberhaupt: Die Wupper!
    Voller Getier ist die. Ich glaube, ich habe noch nie einen derart fischreichen Fluss gesehen.
    ------------------
    Macht fuenf Groschen,
    Edmund



  2. #38
    Member Avatar von frosch2
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    Und was sagst Du zu den Schistosomen (Saugwürmern) und der niedlichen Bilharziose die sie verursachen. Die Wupper ist voll davon.

  3. #39

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    Das kann wohl erst seit Tuffis Wuppersprung der Fall sein. Wie soll diese afrikanische Seuche sonst nach Wuppertal gekommen sein?
    ------------------
    Macht fuenf Groschen,
    Edmund



  4. #40
    Moderator Avatar von Ruebenkraut
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    Aus der Netzeitung
    Der niederländische Rockstar, Maler und Poet Herman Brood hat Selbstmord begangen. Der 54-Jährige sprang am Mittwoch vom Dach des Hilton-Hotels in Amsterdam in den Tod.
    BERLIN. ÇIch habe keine Lust mehr,È waren Broods letzte Worte, die er am Mittwoch in einem Abschiedsbrief hinterließ. Der vielseitige Künstler, der vor allem in den 70ern und Anfang der 80er Jahre Furore machte, besaß Kultstatus bei seinen Fans.
    Vor allem seine Konzerte, bei denen er sich völlig verausgabte, waren in der Rockszene legendär. Dabei überzeugte Brood besonders in kleinen Clubs durch erdigen, bodenständigen Blues-Rock.

    Bis zuletzt Drogenentzug versucht
    Doch immer wieder geriet der Holländer durch sein zügelloses Privatleben in die Schlagzeilen: Disziplinlosigkeiten, Ärger mit dem Musikbusiness und Drogensucht kennzeichneten sein Leben. Noch zuletzt soll er einen Entzug versucht haben, hieß es. Auch seine Liaison mit der Berliner Rock-Röhre Nina Hagen zählte zu diesem bewegten Leben, das er immer wieder in seinen Songtexten verarbeitete.
    In seiner langen Musikerlaufbahn, die 1964 begann, gehörte Brood mehreren Bands an. Er war der Star von Bands wie The Moans und Cuby & The Blizzards, die wohl bekannteste Gruppe aber war Wild Romance, die immer wieder von Brood umarrangiert wurde.

    Bilder statt Musik
    Mit dem Song ÇSaturday NightÈ gelang der Truppe in den späten 70er Jahren ein europaweiter Discohit; das dazugehörige Album ÇShpritszÈ wurde in vielen Ländern ein Bestseller.
    Mitte der 80er Jahre wurde es dann ruhiger um Brood, seine Musik fand vor allem in den Niederlanden Anklang. Er versuchte sich mehr und mehr als bildender Künstler und machte sich mit seinen Gemälden und Siebdrucken einen Namen. Wenige Monate vor seinem Tod brachte er noch eine CD mit dem Titel ÇCiao MonkeyÈ heraus. (dpa)






  5. #41

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    ROCK-RÖHRE Nina Hagen also. Aaaaargh!

  6. #42
    Embedded Senator Avatar von DerCaptain
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    (Beitrag wurde von DerCaptain am 12.07.2001 um 00:04 Uhr bearbeitet.)

  7. #43
    Avatar von bAbC
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    Heute bekam ich eine, wie ich zunächst glaubte, anonyme Email, enthaltend einen sehr schönen Bericht über eine längst vergangene Begegnung mit Herman Brood. Nachdem ich den Absender nach seinem Namen gefragt und um Erlaubnis gebeten habe, kopiere ich euch folgende Zeilen:
    Zitat:
    Herman Brood war der Ruf, in Velbert schon am frühen Morgen hart zu trinken, schon 1982 eher unangenehm. Die butzenverglaste Kneipe in der Friedrichstraße, erzählte mein Vater mir später, hatte vor dem Krieg einen Fensterbanktresen nach draussen. Dort trank man für Pfennige Schnäpse, und damit das Glas vom Zecher nicht fortgetragen würde, gab es keines, sondern einen Zinnbecher, der mit einer Kette am Fensterbrett befestigt war. Es sei der ärmste und öffentlichste Weg gewesen, in Velbert harter Alkoholiker zu sein; aber auch sehr preiswert und praktisch. Also eine Tradition; wie auch die, die Namen der handelnden und somit paparazzierten Personen erst am Ende des Textes zu nennen.
    1983 fand Hermann Brood, der davon unabhängig vor sieben Tagen in Amsterdam Selbstmord begangen hat, die lästig gemütliche Kneipe nicht schön. Er trank einen Saft und wollte für die Fotos lieber in ein Büromöbelgeschäft. In Amerika habe man auch schnell die Übersicht verloren und dabei sei ein Album herausgekommen, dass er zu seinen schlechtesten Arbeiten zähle. Wir sahen das auch so; schließlich war es ein Herman-Brood-Album, auf dem annähernd kein Klavier oder E-Piano zu hören war. Beflissen flocht ich ein, dass ja mit dem dort enthaltenen Titel 'Right on the Money' über Amerika alles gesagt sei; das sah er höflichkeitshalber auch so.
    Kollege Carsten fand das mit dem Büromöbelfoto auch eine gute Idee. Es endete so, dass Herman Brood uns rücksichtsvoll das Popstar-Fotografieren beibrachte. Also auf einem Drehsessel uns den Rücken zuwandte, bis Drei zählte und in der dann plötzlichen Drehung auf die Kamera zu fotografiert zu werden empfahl. Trotzdem blieb die Geschichte tagelang liegen in der Redaktion der Velberter Zeitung, weil auch dort kaum wer wußte, wer Hermann Brood und warum er bedeutend war.
    Das Hotel in der Goebenstraße hatte eine Art Frühstückszimmer zum Garten hinaus; und 1982 sass David Hollestelle, Gitarrist der 'Wild Romance', immerhin mit einer akustischen Gitarre am Frühstückstisch. Bis dahin war die Rock«n Roll-Band ok, die in einer schlichten Vertreterpension absteigt, weil es finanziell erotisch und also unterm Strich eben ziemlich Rock«n Roll ist. Auftritte im Festsaal 'Rheinischer Hof' der - übrigens 90.000 Einwohner zählenden - Gemeinde sind auch schön abgerissen; später sah ich Brood & Wild Romance in noch traurigeren Hinterzimmern. Im Dortmunder 'CheCoolala' ging dem Schlagzeuger die Fußmaschine der bassdrum kaputt, und Ersatz war nicht da, also hörte ich die unwiderbringlich traurigste Version von 'Saturday Night'.
    Des weiteren hat Velbert auch einen, allerdings geschlossenen, Personenbahnhof an der anders auch schwer erklärlichen Bahnhofstraße. Urkundlich erwähnt ist diese Bahnhofstraße auf der B-Seite der Single 'Komm« wir übern Hund' (...komm« wir übern Stert, datt ändert sich von selwer all, datt is de Quatsch nich wert.') des damaligen Bürgermeisters. Aus dem Erlös der Schallplatte wurde der Velberter Rosenmontagszug finanziert. Der Politiker sang und spielte Gitarre dazu, gerade wie nun David Hollestelle. Herman Brood kam später hinzu, stellte seine Begleiterin vor, die im Velberter Klinikum Niederberg - wo der Velberter seit den 80ern geboren zu werden pflegt - mit behinderten Kindern arbeite.
    Carsten kannte sie und wusste, dass das stimmt. Brood nahm eine Scheibe Graubrot, schnitt sie durch, bestrich eine Hälfte mit Margarine, schnitt diese durch, bestrich ein Viertel mit Leberwurst, legte dieses an den Rand des Tellers und sagte, man könne doch jetzt losgehen, die Fotos machen. Mehr haben wir also von der Pension in der Goebenstraße nicht gesehen.
    Kollege Carsten Lorenz studierte an der Münchner Filmhochschule und hinterließ vor allem den Film 'Manta, Manta' als seine erste Großproduktion, bevor der nach Hollywood ging. Dort ist er heute ausführender Produzent nicht nur, aber auch für die Emmerich-Brüder. Heinz Schemken ist nicht mehr Velberter Bürgermeister, aber noch CDU-Abgeordneter im Deutschen Bundestag, weswegen er mir manchmal in Berlin begegnet, wo ich als Produzent von 'Maischberger', 'NewsQuiz' und 'Lesezirkel' arbeite. Mit Blick auf den Rang des Hotelgewerbes in diesen Beobachtungen ist es beinahe auch schon wieder zu Rock«n Roll, dass Herman Brood diese und seine Geschichte am Mittwoch vergangener Woche beendet hat mit einem Sprung vom Dach des Amsterdamer Hilton-Hotels.
    Zitatende
    P.S. Ach, ich unbelecktes Wesen! Das Einzige, was ich mir im Fernsehen zu Gemüte führe, sind halt amerikanische Serien. Schande auf mein Haupt, daß ich nicht den Schatten eines Schimmers einer Ahnung habe, was 'Maischberger', 'NewsQuiz' und 'Lesezirkel' sind...

  8. #44
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    ehrlich gerührt im Chor Wie tragisch. seufzend ab

  9. #45
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    Verdammt! Newsquiz! Ich möchte nicht lügen und kann mich jetzt schon wieder kaum mehr erinnern, aber ich meine, genau danach hätte mich damals Friedrich Küppersbusch gefragt: http://www.alles-bonanza.net/forum/s...threadid=10450
    Weil er das nämlich produziert. Glaube ich jedenfalls; ich sehe ja noch nicht mal amerikanische Serien wie die vergleichsweise gebildete bab-C. Unübersehbar hängt hier ein Mikro ins Leben.

  10. #46
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    Ich find den Mann irgendwie sympathisch, aber möchte bitte, wie gesagt, keinen einzigen Ton jemals von ihm hören, denn wenn ich das täte, müsste ich ihn möglicherweise unsympathisch finden.

  11. #47
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    Liebe Babsi, was für eine spannende Geschichte! Und so saftig erzählt!
    Vor lauter Rührung habe ich Herman kontaktiert. Er hat sich seinen schönsten Bühnensmoking angelegt, Farbe ins Gesicht geschmissen und ist mal schnell in den Blumengarten gelaufen um Dir einen Strauss selber gepflückter Tulpen zu bringen:


    (Beitrag wurde von Andrea Maria am 19.07.2001 um 11:37 Uhr bearbeitet.)

  12. #48
    Avatar von bAbC
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    Liebe Andrea Maria,
    vielen Dank für deine warmen Worte. Falls sie sich jedoch auf den Beitrag von gestern beziehen, muß ich das Lob an Herrn Küppersbusch (Bravo, Kathrin! Setzen, eins!) weiterleiten. Obwohl er bestimmt mitliest.
    Blumen von einem Toten...? Wie gut, daß mir vor fast nix fies ist. Der einzige Blumengarten, auf den Herman jetzt allerdings Zugriff haben dürfte, ist die Auslage der ihn umgebenden Gräber. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich ihm aber auch eine weiße Tulpe aufs Grab legen.

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