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Thema: Hagen, Cosma Shiva

  1. #1
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    Bereits als ich sie entdeckte und als solche erkannte war ich mir nicht sicher, ob ich diese geschichte wirklich schreiben soll. Nun tue ich es doch.
    Berlin Zoo. Ich steige in den ICE nach Hamburg. Die gleiche Platzreservierung wie auf der Hinfahrt. Und wieder sitzt da schon jemand. Dieses Mal steht der Mann auf und setzt sich woanders hin. Glück gehabt Junge. Bin total fertig und will auf der Fahrt entspannen. Einen rauchen und aus dem Fenster gucken. Ich stemme mein Gepäck auf die Ablage, ziehe meinen Mantel aus und setze mich in Fahrtrichtung. Aha. Rechts neben mir am Tisch sitzt Kosma Shiva Hagen. Sieht auch sehr fertig aus. Ich gucke aus dem Fenster und höre zu, was passiert. Ständig piept ihr Handy - Kurzmitteilung. Sie tippt eifrig antworten. Das geht die ganze Zeit so. Mittlerweile stöhnt sie schon ganz genervt 'Was ist denn los?'. Ich überlege mir kurz, ob sie sich nicht vielleicht selbst Kurzmitteilungen schickt, damit jeder den Eindruck hat, sie sei beschäftigt. Jetzt ruft sie jemanden an. 'Hallo hier ist Kosma. Ich habe gehört es wird erzählt, Du gehst mir auf die Nerven...' bla bla. 'Ich wollte das nur klarstellen, weil ich finde Dich total nett!. Ich weiss auch nicht, warum die Leute ständig irgendwelche Geschichten erfinden'...wieder Kurzmitteilungen. 'Hallo hier ist Kosma. Ich war in Berlin bei meiner Mom. Die hat mich total genervt. So sehr, dass ich jetzt zurück nach Hamburg fahre obwohl ich krank bin.'...blabla. Aha. Sie hatte also streit mit Nina Hagen. Vielleicht erzählt sie mehr? Bald stellt sich heraus, dass Kosma sich laut Nina mehr anstrengen muss. Mehr Disziplin. 'Hallo hier ist Kosma. Ich wollte Dich gerne am Freitag einladen. Ich feiere ein bisschen Abschied und mache ein Buffet.' Sie war nett! Und eine ganz hübsche. Und sie genoss es, wichtig zu sein! Nach einer Stunde setzten sich 2 Mädels und 1 Junge, ca. 16/17 Jahre, Gymnasiasten, zu Kosma an den 4er Tisch. Sie steht auf und geht wahrscheinlich zum Klo. Getuschel der drei Fragezeichen. Ist sie's? Sie sieht ihr wirklich sehr ähnlich.. SIE kommt zurück. Alle gucken genauer hin. Sie können sich das 'Sie-ist-es-tatsächlich'-Grinsen nicht verkneifen. Gekichere. Kosma weiss genau was abgeht. Versucht normal zu sein. Ko(s)mische Situation. Um die Fragerei aufzuklären tätigt sie einen Anruf. Erzählt von ihrer Mom, der Party im Traxx, Ihrem Abschied und dem Buffet... Die drei Fragezeichen waren wirklich lustig. Haben ihre pubtertären Spässe gemacht. Geflakse. Ich war auf Klo und habe einen geraucht. Danach habe ich meine Sonnenbrille aufgesetzt, aus dem Fenster geguckt und an Nina Hagen gedacht. Ganz Groß!
    (Beitrag wurde von Susanne Rau am 11.03.2001 um 15:20 Uhr bearbeitet.)

  2. #2
    Comandantina
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    Eine zauberhafte Geschichte! Danke für die wunderbaren Details. Gross.
    ------------------
    OProfPap. Andrea Maria Dusl
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  3. #3
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    Danke! Das freut mich wirklich. gruss, susanne

  4. #4

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    wirklich zauberhaft!
    ich traf die junge Dame einmal, als sie etwa 8 oder 10 Jahre alt war. Ihre Mutter gab ein Konzert in einem Club, zu dem wir wiederum Spezialzutritt hatten, weil da irgendjemand, den wir kannten arbeitete. So hingen wir lange vor Beginn des mütterlichen Konzertes dort herum. Und die Tochter ebenso. Ich erinnere mich, dass sie ein ausgesprochen gelangweiltes und cooles Kind war, jedenfalls an jenem Tag. Ist ja auch blöde, wenn man von Mutti mit zur Arbeit genommen wird und sie dann keine Zeit für einen hat. Und dass sie eine ausgefallene Haarfrisur trug, wie sie der Tochter von Nina Hagen zusteht: mit einem seltsam asymmetrisch fransigen Pony. 'Fransenpony, eine Treppe herabschreitend' oder so in etwa. Wenn ihr versteht, was ich meine.
    Das Konzert war angemessen beeindruckend, routiniert. Höhepunkt war dre Moment, da Frau Hagen sich zwei Tennisbälle aus der Gaultier-Corsage zog.
    So weit, so gut.

  5. #5
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    sehr schön! gelangweilt und cool erschien sie auch mir. Und ich kann mir bildhaft einen 'Fransenpony, eine Treppe herabschreitend' vorstellen. Welches Kind der 80er hatte den nicht? *g*

  6. #6

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    nein, der Pony war eher...er war mehr...treppenhafter, als die ganze Dekade es sich haette ausmalen können. Von lang nach kurz, links nach rechts. Oder wars andersrum? Sah jedenfalls eher ein bisschen so aus, als haette sie sie selbst geschnitten, obwohl ich das nicht sagen konnte, weil sie ja so cool war.
    (Beitrag wurde von oha am 10.03.2001 um 20:09 Uhr bearbeitet.)

  7. #7
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    lol!!! gut, dann kann ich mir den Pony nur in meinen wildesten träumen vorstellen. hahaa! 'weil sie ja so cool war'. ich lach' tränen..

  8. #8

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    Jetzt wo du es sagst bin ich mir nicht mehr sicher ob ich nichts sagte, weil sie so cool war, oder weil ich insgeheim vermutete, es könne sich um einen ihr von der Mutter verpassten Karmahaarschnitt handeln. Sei es drum. Eine irritierende Aura der Nonchalance, wie man sie bei 8jährigen selten findet, umgab das Kind, und flößte mir eine gewisse Ehrfurcht vor ihr und dem Treppenpony ein.
    (Beitrag wurde von oha am 10.03.2001 um 20:40 Uhr bearbeitet.)

  9. #9
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    Diese Geschichte, Susanne: riesig.
    Und du Oha, eben mal wieder zwischendurch ein Wort geschöpft. Karmahaarschnitt. Ebenfalls riesig. Darf ich es mir wohl gelegentlich mal ausleihen?

  10. #10

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    Liebe Frau Maisch,
    es wäre mir und meinem Vokabular eine Ehre!

  11. #11
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    Karmahaarschnitt ist wirklich ein sehr schönes Wort! Oha. Man könnte weiter gehen und behaupten, in dem Mädchen wohnte damals schon Buddha. So war dieser evtl. sogar ein reinkarnierter Karmahaarschnitt?! Angelika, ich danke Dir!

  12. #12

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    Ich bedanke mich artig und begeistere mich außerordentlich für den Reinkarnationszusatz.

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