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Thema: Knorkator, der Sänger

  1. #1
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    Dem Knorkator Sänger begegne ich fast jeden zweiten Tag zur gleichen Zeit beim Bäcker.
    Mit ihm zusammen stehen meist zwei Frauen, seine Musen, so nenne ich sie still, und auch ein draußen angebundener Hund (*) scheint eine wichtige Rolle zu spielen.
    Meistens kaufen sie sich belegte Mozarella-Baguettes und trinken Kaffee.
    Wenn ich in der Schlange stehe, während die Musen neben dem Tresen stehen und laut gackern, ist es mir meistens unangenhem - zum Einen, weil ich meist noch
    sehr müde bin und zum Anderen, weil ich sie etwas zu albern finde.
    Ich stelle mir immer vor, dass die Leute, die mit ihm und mir in der Bäckerschlange
    stehen (meist junge Leute mit DJ-Taschen aus den zentralen Bezirken Berlins)
    genau wissen, dass es sich um den Knorkator-Sänger handelt.
    Weil sie nicht auffallen wollen, inspizieren sie das Angebot im Tresen mehr als genau, ja beinahe schon pedantisch.
    In Ihrer inneren Aufgewühltheit kommt es bei den meisten Schlangestehern zu einer unkontrolliert lauten Bestell-Stimme, wenn sich eine der drei Bäckersfrauen zu Ihnen wendet.
    Das kann natürlich an ihrer Aufgeregtheit liegen - ich glaube aber vielmehr, es ist der unbewusste innere Drang,
    die Aufmerksamkeit des Prominenten einen Augenblick ganz für sich allein zu gewinnen.
    Es ist wie ein Spiel. Dann ist man für den Bruchteil einer Sekunde prominenter
    als die Prominenz und kann anschliessend wieder seinen ganz normalen, oft langweiligen
    Alltag leben...also zur Arbeit, zur Universität oder in den Park gehen.
    Beeindruckt bin ich von der Unberührtheit der Bäckerfrauen, denen komische Rockbands und
    DJ-Taschen fremd sind (die meisten sind über 50).
    Für sie sind alle Menschen gleich und werden also auch gleich behandelt.
    Sie sind dann für mich die Urmütter der Demokratie, aber immer nur für
    eben diesen kleinen Augenblick.
    Dann sind sie wieder ganz normale, höfliche Bäckerfrauen mit auffallend gelben Kitteln.
    (*) On Friday we go eating a leckere Bockfurst in New York.
    (Beitrag wurde von Mausi Murpel am 13.03.2001 um 16:41 Uhr bearbeitet.)

  2. #2
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    Find ich ehrlich knorke, deinen Beitrag.
    Um es mal ganz und gar oldschool auszudrücken.

  3. #3
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    Ich finde diesen Beitrag sehr wichtig und gut, sagt er doch erstmalig aus, dass in der Nähe von Promis lauter gesprochen wird von uns Nichtsen, dass wir uns die Sonne holen müssen durch Akustik

  4. #4
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    Vielen Dank ersteinmal für den warmherzigen Empfang.
    Heute wieder beim Bäcker gewesen - kein Knorkator Sänger nirgendwo -
    ich war wohl zu früh.
    Vielleicht sollte das Bild des höflichen, nichtsdestotrotz motorrollerfahrenden Paparazzi,
    der auch gerne mal Rollkragenpullover trägt, hastig von Butterhörnchen
    abbeißt und auch schon mal seinen Kaffee in Hoteleingangshallen verschüttet,
    neu überdacht werden.
    Sollte der Knorkator-Sänger Teil einer zukünftigen, unvermeidbaren Langzeitstudie werden, so könnte ich mir überlegen, nach neuen Formen des Paparazzierens zu suchen, wobei nicht der
    Prominente Zielscheibe des Beobachtenden ist, sondern der sich dem Prominenten Anbiedernde(*)
    So habe ich mich heute schon einmal umgeschaut.
    Rechts hinter dem Bäckertresen hängt ein Regal an der Wand.
    Dort, neben dem Laugengebäck, wäre ein sehr schöner Ort, um ein kleines Zelt aufzuschlagen.
    Das unter dem Regal stehende, sehr moderne Glasgefäß zum Warmhalten von Würstchen,
    verbreitet einen permanenten Wasserdampf, der einem das Gefühl einer aufregenden
    Amazonas-Expedition im Grzimekschen Sinne vermitteln würde.
    Der Knorkator-Sänger wäre dann gewissermaßen mein Kartalysator, während die Bäckerfrauen
    Katalysatoren für den Beobachtenden wären. Jeder hätte also seinen Spaß, niemand nähme ernsthaft Schaden.
    Nur leider ist die Idee nicht besonders clever, denn ich müßte ja klitzeklein sein, und das geht ja nun mal nicht.
    (*) (laut voice) 'A Danube wave, the schmecjken besonders fantastisch'

  5. #5
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    das waren mal wieder goldene Worte, Mausi Murpel, Ideen aus Samt&Seide.

  6. #6
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    Dieser Strang verspricht gemütlich zu werden.
    Ist der Knorkatorsänger der, der seinen einen Arm komplett tätowiert hat, aber nicht mit Motiven, sondern mit einer einzigen blauen Fläche?, der Arm sieht dadurch abgestorben, verbrannt aus.
    Ich möchte übrigens Mausi Murpel und Wilfried Wieser zu Mitarbeitern der Woche küren. Ist der Betriebsrat einverstanden?
    (Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 14.03.2001 um 17:56 Uhr bearbeitet.)

  7. #7
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    (Geschmeichelt)
    Ja. Der Arm des Sängers lässt einen an Schützengräben und Blitzkrieg denken.
    Aber auch an Fronturlaub. An das Gefühl eines Heimkehrenden, dessen Schwestern
    weissbekleidet und vierhändig am Piano sitzen (*) , während der Raum erfüllt ist von einem Duft nach Osterglocken und Gebäck. Womit wir wieder in der Knorkator - Bäckerei gelandet wären.
    Der Knorkator-Sänger lässt sich seit Tagen nicht mehr sichten und ich sehe die Fortsetzung der Studie zunehmend gefährdet. Ich gebe nicht auf.

    (*) (zswitscher)... In a Bächlein helle shot the mooiidy Forelle...

  8. #8
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    Vielleicht ißt er jetzt Müsli zum Frühstück? Campiere doch mal vor den Ökoregalen der umliegenden Supermärkte!

  9. #9
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    Früher wurde mir immer erzählt, dass Rumkugeln das Resultat einer ausgefegten Backstube seien.
    Da es hinter und vor dem Bäckertresen derzeit
    ziemlich leergefegt aussieht, schwant mir Schlimmes.
    Hat es sich ausgepaparazzelt in der Bäckerei?
    Der Knorkator-Sänger lässt sich einfach nicht mehr blicken.
    Neulich hatte ich eine Art Geschäftstreffen mit drei Wespen(*)(noch im Larvenstadium). Sie versprachen mir, dass sie sich, sobald ihre körperliche Entwicklung weiter fortgeschritten sei, um die Beobachtung der von mir entdeckten Person kümmern würden.
    Einziges Problem: diese Geschichte ist erlogen und würde, selbst wenn sie wahr wäre, erst im Spätsommer Erfolge verbuchen können.
    Kann sich jemand an den Rumkugel-Witz erinnern? Da, wo 'rumkugeln' zur Tätigkeit
    wird ???
    (*)(gsumms) Hmm, hmm, delicis, soon we have again plumn cakes

  10. #10
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    Oh bitte nicht den 'Witz'.
    Vielleicht ist ja der Krorkator Saenger grad auf Tournee.
    Wo warst Du denn die letzten 10 Tage? Auch auf Tournee? Du warst hier sogar mal Mitarbeiter der Woche! Hast alles verpasst, Schatz!

  11. #11
    sqm
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    Den Rumkugeln-Witz kenne ich (Rumkugeln wollen Sie? Machen Sie das doch bitte draussen!), aber die Knorkators oder Knorkatoren kenne ich nicht. Oute ich mich hiermit als totaler Ignorant oder ist das Phänomen Knorkator ein auf Berlin beschränktes?

  12. #12
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    Knorkator ist eine gruselige Mischung aus Fun und satanischem Black Metal. Des Sängers Stimme ähnelt der Klaus Nomis. Also, etwas, was man sich nicht unbedingt gerne ins Haus stellt, ich meine aural.

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