2004, Sonntag nachmittag, auf der Strasse zum Stinson Beach bei San Francisco; alles steht, denn das Wetter ist spitze und so stehen auch wir. Amerikaner auf dem Weg in die Sommerfrische. Nach kurvenreicher Anfahrt ist mir übel und als der Strand in Sicht ist lassen wir das Auto einfach vor Ort zurück: Gegenverkehr, die schmale Küstenstrasse und Wenden in drei Zügen. Parken – weit vom Strand entfernt – das kann kein Amerikaner verstehen und wir werden für unser umständliches Manöver reichlich kritisch begutachtet. Beim Ausladen diverser Strandutensilien können wir dafür zurückgaffen und den Leuten beim StopAndGo zusehen bis meine Begleitung brüllt „Da iss Sean Penn“. Schwarze Sonnenbrille im schwarzen SUV, weisses T-Shirt und den Blick starr geradeaus gerichtet hält er sich am Lenkrad fest. Sean Penn steht genauso stulle im Stau wie der Rest auch. Und verzieht keine Miene. Neben ihm seine (weibliche) Begleitung – meine konstatiert wiederum „Ohne Fickfolie“. Und aus diesem Grund kommt auch der Gegenverkehr regelmässig ins Stocken. Kaum habe ich mich von soviel Prominenz erholt, rückt die Kolonne weiter und wieder bleibt ein schwarzes SUV genau vor mir stehen. Der Insasse kurbelt das Fenster runter, deutet in Richtung des Strandes und brüllt „Is that Sean Penn?“. Ich nicke arglos, werde dafür aber sofort von meiner Begleitung kleingefaltet und mit der traurigen Realität bekannt gemacht: das seien die Paparazzi gewesen und ich Blödmann hätte denen jetzt auch noch weitergeholfen.
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