August 1999. Berlin. Samstag. Loveparade. 1.000.000 und ein Besucher, alle sind sie auf Drogen, nackt und bunt angemalt. Imposant. Hektisch. Laut. Verrückt. Startschuss 14h. Ich habe gar keine Lust. Sitze viel lieber vor dem netten Kaffee, trinke einen solchen und lass' mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Wie aus dem Nichts schreitet plötzlich eine Menschentraube über die Terasse. Anzugtypen. Ein paar Presseleute hängen der Traube an den Fersen. Sie bleiben an jedem Tisch stehen und begrüssen die Leute. Dachte mir, irgendsoeine blöde Umfrage vom Radio zur Loveparade. Die Menge kommt näher in meine Richtung und erst jetzt sehe ich zwischen diesen ganzen Schwarzjacken einen kleinen Mann. Er trägt einen aubergine-farbenen Anzug. Sie kommen weiter Näher. Ahh! Gerhard Schröder!! Und sein Haar ist ja auch ganz lila. Wirft etwa die Farbe des Anzugs soviel Licht auf sein Haupt, dass dieses derer gleich schimmert? Oder hat er sich etwa Gesicht und Haare lila gefärt - weils cool ist, auf der Loveparade Farbe zu bekennen? Eine Million und eine Wählerstimme fangen. Gerhard sah aus, als hätte er eine wilde Nacht hinter sich - ohne Schlaf natürlich. Ein bisschen bekifft, um 'runter' zu kommen. Von was auch immer. An meinem Tisch kam er nicht vorbei. Er war genauso unverhofft wieder weg, wie er gekommen war. Hätte ich ihn doch so gern gefragt, woher er diesen Anzug hat. zan
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