Wir erinnern uns in dem Zusammenhang einer flüchtigen Begegnung mit dieser Dame: Draußen in Unterföring, beim ZDF, zog sie - wir erkannten sie unzweifelhaft auf dem Beifahrersitz - an einem sommerlich milden Samstagabend in einem Cabriolet (vermutlich BMW-Roadster) an uns vorüber. Raus aus dem Studio, rein ins Weekendtreiben, daß einer wie ihr, bekannt aus Film, Funk und Fernsehen und akklamierte Schönheit, nur so zu Füßen liegen würde. In diesem einen Moment, als sie auf gleicher Höhe mit uns Daherradelnden war und die blonde Mähne affektiert in den Fahrtwind warf, einen Ausdruck im stark geschminkten Gesicht, der von der Befriedigung sprach, Nina Ruge zu sein und kein kümmerlich hinkrebsender, unansehnlicher Radfahrer, der es zu nichts bringen würde in seinem Leben und dabei die Frechheit besaß, Verkehrshindernis zu sein, das ihr zügiges Fortkommen ins Samstagsabendglück für zwei Sekunden behinderte - in diesem Moment fanden wir sie aufgeblasen und selbstverliebt bis an die Grenze zum Dachschaden. Und wir sahen in ihrer aufgesetzten Freundlichkeit vor der Kamera nur die Vorzeigeseite einer hochneurotischen Person, die um jeden Preis ins Rampenlicht drängt. Hinter der telegenen Apartheit spürten wir schlimmste Allüren durch, die übelsten Launen, die nicht zuletzt dem ewigen Kohldampf entsprangen, so dachten wir, den dieses klapperdürre Geschöpf andauernd schiebt wegen all der Schönheitsdiäten, durch die es sich quält.
Lesezeichen