Karl Dall war der wirtschaftlich Erfolgreichste. Er hat sich wohl angepasst. Er war glaube ich auch viel auf Sylt.
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Karl Dall war der wirtschaftlich Erfolgreichste. Er hat sich wohl angepasst. Er war glaube ich auch viel auf Sylt.
Karl Dall kannte ich zuerst als Filmvorführer und Telefonspaßvogel aus "Verstehen Sie Spaß". Mein hellsichtiger Opa wußte damals schon: "Der hat nicht viel drauf." Das konnte ich damals noch nicht verstehen, aber mein Opa hatte so oft recht. (Über die Außenreporter der Nachrichten: "Das sind Stimmungsmacher!" Über Müntefering: "Der Miesmacher, da geht mir das Klappmesser in der Tasche auf." Über Guildo Horn: "Den mag ich nicht sehen mit seinen Haaren.")
Dann entdeckte ich diese Schallplatten bei meinen Eltern. Ich durfte sie hören, aber niemand hat mich gewarnt, das bloß nicht in der Schule zu erzählen, daß ich die gut finde. Nun, wahrscheinlich hätte das auch nicht viel genützt. Ulrich Roski hingegen war komplett unbekannt, ebenso wie wir komplett Team Wader und Null Biermann waren. Somit kann ich nicht den kleinen Mann im Ohr auswendig, sondern das Lied, in dem Hannes Wader für die DKP Unterschriften sammelt. "Dann besuch ich gute Freunde, Stunden gehen dabei drauf, und die führen, statt zu unterschreiben, Eiertänze auf," das klang nach viel Spaß am Nachmittag.
Auf Youtube gibt es etliche stundenlange Livekonzerte von Insterburg & Co, aber ich halte das nie sehr lange aus. Vielleicht liegt das an meiner Aufmerksamkeitsspanne als 21st Century Digital Boy, aber ich glaube, nicht allein. Schobert und Black hingegen kann ich mir in letzter Zeit gut anhören, nicht wegen der Witze, die sind nun wirklich nicht zum Abgröhlen, sondern wegen der Musik; ich finde, die können sehr hübsch singen. Gerade am Black ist ein Kammersänger verloren gegangen. War Schobert nicht später mit Inga von Inga und Wolf zusammen?
Ebenso wie Ulrich Roski haben sie auch schonmal die mangelhafte Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte gegeißelt. So politisch waren die Insterburger meines Wissens nie.
Immerhin wurden die Insterburger mal zur Lokallegende, als sie anläßlich eines Auftritts in Osnabrück in den 70ern aus der traditionsreichen Kneipe "Olle Use" rausgeschmissen wurden, "nee, Hippies wolln wa hier nich".
Dafür haben sie sich dann mit dem Sketch Osnabrück sucht einen Dialekt revanchiert!
Ich hatte mal eine Reisefreundin, mit der ich nach dem Abi unterwegs war, und wenn wir irgendwo in einer neuen Stadt ankamen, pflegte sie sich umzusehen und "Viele Häuser zieren das Weichbild" zu sagen, was ich jedes Mal ganz witzig fand. Ich hab sie nie gefragt, woher sie das hatte, und dann vergaß ich den Spruch komplett, und jetzt das.