Wie meine Oma beinahe mal Theodor Heussens Schnecke geworden wäre
meine oma war in ihren besten jahren ein flotter feger. so sagt man zumindest in meiner familie. wie flott dieses flott so anfang der 20er/30er jahre war, das kann man sich nur zusammendichten, allerdings gibt es da ein kapitel in ihrem feger-dasein, mit dem sie selbst immer mal wieder gerne rausrückte: meine oma hatte nämlich mal theodor heuss, später 1. bundespräsident von - sie wissen schon, diese bananenrepublik im herzen europas, also der war ihr jedenfalls auf den fersen.
"kann ja jeder sagen", dachten wir uns da, doch die oma zückte umgehend die beweise: ein bündel original-theo-heuss-briefe brachte sie da zum vorschein. lesen ließ sie uns nur die unterschrift, sah alles relativ glaubwürdig aus.
na jedenfalls hat meine oma wohl doch taktische fehler gemacht, weshalb sie über den schnecken-anwärterinnen-status bei theo nie hinaus gekommen ist. irgendwann drängelte sich ellie ins rampenlicht der theo´schen funkelaugen, und aus war´s mit der chance auf künftiges first-lady-glück. das war der oma damals noch wurscht, konnte sie ja nicht wissen, später hingegen hat sie sich wohl doch insgeheim in den hüfthalter gebissen.
