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Rainald Goetz getroffen, Lacoste, das ist ja was, und dann nicht den Hauch einer Beschreibung, nicht einmal den Anderen verraten, ob die Stirnnarbe noch zu sehen ist und was dabei herauskommt, wenn man sich 'für sein Aussehen ab 30 selbst verantwortlich' fühlt: DAS GEHT NICHT. Bei aller Freundschaft. Ich fordere Dich hiermit, am 23. Juni desselben Jahres, auf, das nachzuliefern. Ich bleibe solange am Computer, bis Dus reingestellt hast. Jetzt ohne Schmarrn. Ich warte...
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Was Lacoste bei der Begegnung auffiel kann ich nicht sagen, ich bin ja nicht sie und war auch nicht dabei.
Aber die in L.s Geschichte erwähnt A. hat mir die Ereignisse, kurz nachdem sie vorfielen, ziemlich ganz genauso erzählt - es wird also wahr sein.
Das Auffällige scheint gewesen zu sein, dass L. G. nicht erkannte, was A., die Goetz persönlich auch nicht kennt, aber stante pede erkannte, sehr verblüffte wie auch die Tatsache, dass L. sich darauf u. deswegen ganz unverblümt mit G. unterhielt - wie eben bloß so. Aha.
Was ja gerade idealtypisches paparazzen sein dürfte. Eben ganz diskret und nur so und n’cht irgend weswegen. Narben, ob nun noch sichtbar oder unsichtbar, spielen dabei gar keine Rolle.
Ich habe G. Anfang des Jahres bei einer Lesung gesehen (also offiziell u. nichts für hier). Dabei war's mir aber völlig egal, nach Narbenspuren zu suchen, ich kam nie auf den Gedanken, es war nur schön ihn lesen und zappeln und reden zu hören. Sind wir doch offenen Herzens und nicht die heilige Inquisition, die auf Stigmata-Spuren aus ist.
Wer ständig fühlend sich noch regt, den können wir ertragen.
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Rainald Goetz war zuallererst sehr klein und dünn. Ich schätzte ihn auf um die vierzig, ließ mir aber später sagen, er sei jünger. Blond war er, das weiß ich noch, aber ich würde ihn heute nicht wieder erkennen, wenn er mit nochmal begegnet. Er trug Jeans und Hemd und ich muss zugeben, dass ich während des charmanten Gespräches mehrfach auf seine Stirn glotzte, weil Almut mir ja erzählt hatte, dass er sich die mal aufgeschlitzt hatte. Ich glaube, er hat das auch bemerkt, weil er so merkwürdig grinste. Eine Narbe war aber nicht zu sehen. Wenn doch, hielt ich sie vielleicht für eine Charakterfalte. Ich glaube, er hatte blaue Augen, aber da kann ich mich auch täuschen. Aber er war sehr, sehr nett und hatte ein freundliches, offenes Lachen. Aber das Schönste war, dass er sich meine Betriebsratsgeschichte von vorne bis hinten aufmerksam angehört hat, ihr folgen konnte, und vor allem: Die Geschichte verstanden hat! Und auch, dass er nach dem Arbeitstitel fragte. Das war sehr aufmunternd! Und dass er nach einer Bruchteilsekunde des Zögerns bei der Pointe nicht in Gelächter ausbrach, sondern herzlich gelacht hat. Also von Anfang bis Ende die gesamte verzwickte Situation der Betriebsrats-Geschichte verstanden hat! Selbst bei Spielereien mit ³ein Motorrad wartenã und ³auf ein Motorrad wartenã hat er reibungslos mitgespielt, weil er mir folgen konnte, dass es ja letztendlich eine Liebesgeschichte ist. Der war großartig!
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er IST grossartig, er ist ausserdem 50, Lottmann ist auch 50, und ich bin 30
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Großartig? Wer weiß, wer weiß? Ich will nur erzählen, wie Honz die Ehre von Lacoste im Italiener verteidigt hat. Zwölf bis dreizehn Männer waren wir, Lacoste, Hase und Betsy die einzigen Frauen. Die Bedienung beleidigte Lacoste, niemand half ihr. Ein Mann aus dem Kosovo mit Schürze: 'Du das essen, du das bestellen!' Lacoste hatte aber etwas ganz anderes bestellt. Wir alle Angst haben. Lacoste mit zitternder Stimme. Der Mann wird rabiat. 'Du das essen, wenn du zu blöd bestellen!' Alle schweigen und so weiter, bekannte Situation, Zivilcourage null, Stecknadel fallen hören, Du das essen Du Schlampe, Luft anhalten. Ein Engel geht durchs Zimmer. UND DANN - der sonore, ruhige Bariton von Honz: 'Sie entschuldigen sich jetzt bei der Dame.' Zehn Sekunden unerträgliche Spannung. Der Albaner mit der Hand am Messer. Doch dann: er entschuldigt sich! Großartig? Wer weiß, wer weiß? Auf jeden Fall großartiger als Götz. Und Honz ist erst 30 (Götz 52, ich seit dem 14. April 2001 44 Jahre, Tex knapp darüber).
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eigentlich fand ich das Saltimboco (schreibt man das so?) auch nicht schlecht, was da plötzlich unbestellt auf Lacostes Teller lag. Aber natürlich hat sie Recht, dass zu essen, was sie auch bestellt hat.
Nun war es wohl so, dass der Kellner zuerst die Bestellung vergessen hatte, was aber spät auffiel, nämlich als alle ihr Essen bereits auf dem Tisch hatten. So fragte der Kellner nach der Nummer der von Lacoste bestellten œnd vermissten Mahlzeit und sie antwortete: 'Nummer 143. (oder ähnlich)' Dieses war aber wohl offenkundig oder möglicherweise doch die Nummer eines anderen Gerichtes (Saltimboco). Aber da Lacoste schon so lange vergeblich auf ihr Essen gewartet hatte, ihr Magen bereits schmerzte, kann wohl kein Kellner der Welt verlangen, dass sich der Gast seine Bestellung anhand einer Nummer so lange merkt, bis alle anderen Gäste ihr Essen bereits vertilgt haben.
Es war ein typischer Fall für die Richterin Barbara Selisch. Der Kellner bestand auf die genannte Nummer und Lacoste auf die Erstbestellung, die, soweit ich weiss, nicht in Nummernform von sich gegeben wurde. Richterin Barbara Selisch hätte so entschieden: Da der Kellner die Erstbestellung vergessen hat, darf er sich nicht darauf verlassen, dass sein Gast eine Stunde nach der Bestellung noch die richtige Nummer im Kopf hat. Er muss unverzüglich das Saltibocco abräumen, dass Erstgenannte auftischen und zur Versöhnung einen Likör spendieren.
(oder war es doch die richtige Nummer? ich kann mir nämlich nicht einmal meine Handynummer merken)
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es könnte natürlich auch sein, dass lacoste die richtige Nummer genannt hat und der Kellner die Zahlen in seinem Hirn vertauscht hat, also z.B. aus 143 (Pute in Rahmsoße mit Pommes) dann 431 (Saltimbocco/Spring in den Mund) wurden. Bitte um Aufklärung!
(Auch im Namen von Barbara Selisch)
(Beitrag wurde von Wolfgang Mueller am 24.06.2001 um 17:22 Uhr bearbeitet.)
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saltinbocca oder salti in bocca
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marie, ...supereva.it, was für eine Adresse... schreib doch mal was, hast du schon adriano celentano paparazzt, oder Umberto Tomba?
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Ignaz Wrobel, schön Dich zu fassen zu kriegen: hast Du Lust, die besagten Erstverwertungsrechte wieder an den Autor rückübertragen zu lassen? Dann könnte ich sie an Bettsy Semmer verditschen, die sich darüber freuen würde (sie rezensiert gerne). Beim Wort Bettsy denke ich immer an Betty Ford, die ich seit Tagen wirklich verzweifelt zu erreichen versuche. Weiß jemand Rat? Ich brauche sie aus beruflichen Gründen, es geht um Geld, VIEL Geld, und sie hat kein Telefon. Aber das nur nebenbei. Zuschriften erwünscht. Zum Thema wollt' ich noch sagen: Es waren ja wirklich nahezu alle hoeflichen P.'s von Berlin und Hamburg mit am Tisch, alle wurden wir Zeugen, wie der ungehobelte Wirtsmann sich an der zarten Lacoste verging, aber wenn HONZ nicht gewesen wäre, hätten wir schweigend zugesehen, wie der Knecht ihr den Fraß löffelweise ins wutverzerrte Mäulchen gedrückt hätte. Und das hat mich einfach nachdenklich gemacht. Warum nur sind wir so? Sind alle Mutigen zwischen 1933 und 1945 hingerichtet worden, und wir sind die Nachkommen der Feigen...?
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Saltinbocca. Danke Marie Battisti für die Korrektur. Bedeutet das übersetzt wirklich so etwas wie: Spring-in-den-Mund? Hat mir mal jemand erzählt. War vielleicht nur ein Scherz oder?
Lacoste kannte - vermute ich - das Gericht noch nicht. Sie schaute ganz entgeistert über die schleimige Lackierung, die über den Schinkenscheiben lag, die sich wiederum graziös über die Fleischstückchen warfen. (Daneben knüllte sich ein Häufchen Spinat gleich einem zerknülltes dunkelgrünes Gewand einer Madonna aus der Sixtinischen Kapelle.)
Lacoste blickte brüskiert auf die Komposition und sagte nur: 'DAS habe ich nicht bestellt!'
Aber wie stellt man eigentlich diese transparente Glasur, die ich vorhin als Lackierung bezeichnete, her? Kann mir das jemand sagen? Ich habe an meinem Küchenfenster nämlich Salbei und habe Saltinbocca schon mehrere Male gefertigt - ohne Glasur allerdings. (In besagtem Lokal habe ich übrigens auch etwas mit Sahnesoße und Champignions gegessen.)