Iman, weitgehend pointenfrei

Eine starke Geschichte gibt´s hier leider keine. Aber! Ich war mal im Büro von Iman, und dann fragte sie, ob ich was trinken will, und ich sagte "ja", und dann ging sie hinaus, und dann kam sie wieder rein UND BRACHTE MIR EINE TASSE KAFFEE! Persönlich! Jawohl, ich hab schon mal von Iman eine Tasse Kaffee gebracht bekommen. Mit Milch! Das Interview verlief dann so nett, daß ich am Ende zu ihr gesagt habe, sie soll doch bitte ihren Mann von mir grüßen, den Bowie David, für alle, die´s nicht wissen. Den kenne ich selbstverständlich nur aus dem Kino oder von Platten, aber das ist ja auch schon mal was. Iman hat mich wie genau den Deppen angeschaut, der ich auch bin, und dann gesagt, ja, sie würde es ausrichten. Wer weiß, vielleicht hat sie´s sogar getan!

Ja, da könnt Ihr jetzt mosern und sagen, das ist ja eine blöde Geschichte, aber das lass ich nur von Leuten gelten, die schon mal von einem Supermodel eine Tasse Kaffee gebracht bekommen haben.

Jeden Morgen, aber ich will gar nicht mosern.

Dann wissen wir ja jetzt endlich, wo Ilse Werner abgeblieben ist.

... gallopiert wiehernd in den Strang, riecht an Butchs mit Kaffeflecken durchsetztem Hemd, trottet dann zu Lenin um ein paar Äpfel auf die Ilse Werner Kassette neben ihm fallen zu lassen.

Gallopiert anschließend mit einem kurzem Schnauben in Richtung Hausmarke BC, der einsetzenden Scham[es]röte entgegen, aus dem Strang...

Mich hat das "Mit Milch!" sehr beeindruckt. Iman denkt mit, statt einfach nur gut auszusehen. Die Frau hat ein Gefühl für die richtige Atmosphäre. Sie weiß, wie man sich Interviewer so gefügig macht, dass knallhart-investigative Fragen im Köcher bleiben und stattdessen anschließend höchstens noch ein Gruß an den Gatten rausspringt. Einfach mit Milch.

Eben. Wobei "Knallhart" mein zweiter Vorname ist. Als ich Journalisten-Lehrbub war, mußte ich mal in einem Seminar ein Übungsinterview mit dem Lehrer führen. Er hatte etwa dieselbe menschlich-joviale Ausstrahlung wie Kommissar Beizmenne beim Wegwerfen von Katharina Blums Ehre. Mein Auftrag war nun, ihn knallhart in die Zange zu nehmen. Die anderen aus meiner Gruppe hatten mich als Interviewer ausgewählt "weil, Du hast doch so eine große Klappe." Dann mußten alle rausgehen, und ich habe Beizmenne in die Zange genommen.

Ich werde nie vergessen, wie er mir hernach die Hand auf die Schulter legte und sagte: "Sie waren sooo lieb, ich hab richtig Mitleid mit Ihnen gehabt." Eine Videoaufzeichnung gab´s auch, die er dann vorführte, so daß am Ende auch noch alle anderen Mitleid mit mir hatten. Seither gehe ich nur noch bewaffnet zu Interviews.

Lektüretipp: "Make 'Em Talk! Principles of Military Interrogation"

Garry "Mudbone" Cooper hat mir auch mal einen Kaffee gebracht.

Find ich heute noch funky

fabchief

P.S.: Daß er mich nach Paris eingeladen hat erzähle ich aber nicht weiter, daß wir festgestellt haben, daß ausgerechnet ein naher Verwandter von mir jahrelang sein Backliner war erzähle ich auch nicht.
Man darf der Person mit den coolsten Cowboystiefeln westlich des Mississippis einfach nicht zu indiskret gegenüber werden

Das Wort funky, also, das passt einfach gar nicht zu diesem Posting, fabchief. Echt nicht.