Eben, als ich meinen Sohn zum Kindergarten und mich in die Agentur fuhr, geriet ich in einen Filmdreh. Was wirklich nichts besonderes ist. Aber Ärger am frühen Morgen ist nicht gut für meine ohnehin schon gereizte Galle (letzte Kolik keine 20 Stunden her). Nach ein paar Jahren Köln begreift man, die Stadt hat keine Plätze, auch wenn sie so heißen sind es bloß Kreuzungen. Man darf nie links abbiegen und zum Ausgleich sind die Straßen rechts vom Weg Einbahnstraßenrechtsabbiegerviertel. Und wo gedreht wird, ist gesperrt. Der Fahrer des Wagens vor mir kam aber aus SU- und begann, natürlich, mit der Assistentin zu diskutieren. Mein Sohn schaute gelangweilt aus dem Seitenfenster in den Catering-Bus. Ich stubste SU- mit der Stoßstange in die richtige Richtung (zart). Axel Prahl zog an seiner Kippe und stand herum, müde und nichtlächelnd. Er trug ein zitronengelbes Fleece-Jäckchen, sonst sah er aus wie immer, nicht größer oder kleiner, dicker oder dünner als im TV. Wir schauten uns an, nichtlächelnd. Als SU- endlich auf und Gas gab, trabte auch Prahl los und lief ein Stück neben meinem Wagen her, was ich komisch fand, aber vielleicht war ihm ja bloß kalt vom rumstehen.
Lesezeichen