1996 war's, die englische Band Take That löste sich auf und reiste durch Europa, um sich von ihren Anhängern zu verabschieden und quasi überall ein oder zwei Lieder zu singen. So kamen sie auch nach Wien, und wenn mein Gedächtnis nicht trügt, absolvierten sie den hiesigen Auftritt bei «Willkommen Österreich» im Vorabendprogramm. An einem der wenigen Tage ihres Aufenthalts (das bekommt natürlich erst retrospektiv einen Ursache-Wirkung-Zusammenhang) ging ich abends ins Burgkino. Es war der 1. April, und sie zeigten «12 Monkeys», gerade neu angelaufen; das Kino war entsprechend gut besucht. Ich betrat den Kinosaal, suchte meinen Platz auf, das übliche Werbe- und Vorprogramm begann, und außerdem begann ein eher unübliches Raunen, das sich über längere Zeit hinstreckte. Aus dem Raunen herauszuahnen waren die beiden Wörter «Take» und «That». Meine Sitzplatznachbarin raunte besonders eifrig, und so fragte ich sie, was denn hier los und warum alles so unruhig sei. Sie erzählte mir, daß die Mitglieder von Take That hier im Kino seien, sie habe sie im Foyer gesehen, und das sei nun doch recht aufregend. Dem konnte ich nur zustimmen. Die Filmvorführung verlief ohne Zwischenfall, und als wir am Ende nach draußen streben, sah ich im Foyer eine Gruppe von Bodyguards, die ganz zwanglos rund um Take That herumstand. Und ich dachte mir, gute Idee von denen, in Österreich in ein OF-Kino zu gehen, da gibt's keine aufgeregte Zielgruppe, die kann ja meist noch nicht so gut Englisch, und das war sicher ein angenehmer Abend für die vier Jungs.
Lesezeichen