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Thema: Quinn, Freddy (hat einen Humoranfall)

  1. #1
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    Freddy hat einen Humoranfall

    Freddy hat einen Humoranfall.

    Freddy Quinn, nicht gerade bekannt für seinen launigen Mutterwitz, sondern eher für seine etwas angestrengte Art, sich als ultra-seriöser Künstler mit essigsaurem Gesprächs- oder Anekdoten-Moralin zu outen, treffe ich auf einer Party eines Hamburger Anzeigenmagazins.
    „Alle Wetter, denke ich, wer hat es geschafft, ihn hierherzukriegen, wo er doch sonst relativ publicityscheu ist, weil er irgendwie doch sauer darauf ist, dass die Medien ihm nie den Star-Ruhm zugebilligt haben, wie er ihn verdient hätte". Aber da hat er dann doch wohl ein bißchen Schuld daran, mit seiner Machomania und Las Vegas-Geschichten und immer den Harten machen und immer darauf bestehen, dass er verheiratet ist und so... Na ja, also Freddy wird von so einigen erkannt, die sich aber nicht trauen, ihn anzusprechen. Ich auch nicht - mir fiel kein Thema ein, dass ihn nicht zur Essigsäule gemacht hätte. Aber dann kam da einer, vielleicht von dem Anzeigenmagazin. Der stellt sich vor, ich stelle mich irgendwie in Hörweite in Position und höre noch, wie der Anzeigenmensch Freddy „um seine
    Karte" bittet. Freddy greift in seine Sakkotasche und gibt dem Menschen eine Karte, und zieht davon. Der Anzeigenmann guckt auf die Karte und sagt zu mir, in dem er sie mir zeigt: „Meine Eltern hatten alle seine ersten Platten - aber nicht so, Mann!"
    Ich las, was auf Freddy's Karte stand: „Meine Karte". Sonst nichts.
    Ich habe noch stundenlang über meine Vorurteile und über Freddy Quinn gegrübelt. Eigentlich bin ich heute noch nicht viel weiter.

  2. #2
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    Möglicherweise ist genau das der Trick. Herr Quinn umgibt sich mit einer Aura des Essigsaurem um privat mit Scherzartikeln die Sau rauszulassen. Eine originelle Abwandlung des »Alle großen Clowns sind abseits der Bühne die traurigsten Leute, die man sich vorstellen kann«-Klischees. Toll.
    Gibt's da noch mehr? Hans Albers mit Stinkbombe? Eugen Drewermann und sein Furzkissen?

  3. #3
    Avatar von Goodwill
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    Freddys Karte war wahrscheinlich mit Geheimtinte aus essigsaurem Zitronensaft beschriftet. Wird erst beim bügeln sichtbar, riecht aber schon vorher cool nach Meister Propper.

  4. #4
    Moderator_S Avatar von U_Sterblich
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    An Freddy Quinn mag ich, dass er ein bisschen aussieht wie mein verstorbener lieber Opa Franz.

  5. #5
    Avatar von stu
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    fragt man denn prominente nach ihrer karte? nein das tut man nicht. man fragt sie nach autogrammen, die die eltern, die alle platten haben dann im hobbykeller aufhängen können.

  6. #6
    Avatar von Lenin
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    Ich las einmal, dass Helmut Schmidt auch eine komische Karte hat. Auf ihr stehen - wie bei Freddy Quinn - nur zwei Wort, die es aber in sich haben: "Helmut Schmidt".

    Das ist eine echte Visitenkarte. Die wird dem Buttler übergeben, der sie wiederum auf einem silbernen Tablett der Herrschaft überreicht. Was sonst so als "Visitenkarte" unters Volk gebracht wird, ist ja nicht für Visiten gedacht, sondern eher eine Adressenkarte.

  7. #7
    Large Member Avatar von vir
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    Wenn Steve Martin von Fremden angesprochen wird, gibt er diesen eine Karte auf der sinngemäss folgendes steht: "Hiermit bestätige ich, dass Sie mich getroffen haben, und dass Sie mich charmant, schlagfertig und witzig fanden. Steve Martin"

  8. #8
    Member Avatar von Mr. Knister
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    Ein mir bekannter Lyriker schrieb einer nervigen Zeitgenossin nach einer Lesung als Widmung in eines seiner Bücher: "Für ...: Sie haben endlos gequengelt und mir diese Widmung quasi abgenötigt. Ich bin gespannt, ob Sie damit hausieren gehen wollen."
    Ich weiß nicht, ob er auch Visitenkarten hatte.

  9. #9
    Avatar von Copi Fußnot
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    Vor ca. zehn Jahren ereignete es sich wie folgt: ich hatte gerade mein erstes Vorstellungsgespräch hinter mir und stand nun atemlos und ein wenig bestolzt meiner Scheinprofessionalität wegen auf einer Straße herum. Es war eine dieser teureren Straßen, Sie wissen schon, so eine, wo man nicht gerade seine Zwiebelmettstullen kauft. Egal. Stehe vor einem Schaufenster und bemerke einen älteren Herrn neben mir. Ich sehe ihn an und denke: Ach, das ist doch der Herr Dings, der Herr na. Ich schenke ihm mein schönstes "Aber natürlich kenne ich Sie, Sie sind der Nachbar meiner Eltern"-Lächeln. Da sehe ich eine unglaubliche Panik in seinen Augen. Und zackdiemurmel, haut der ab. Gibt voll Fersengeld, und schwupp, verschwindet, sich immer wieder ängstlich nach mir umdrehend, in ein Geschäft. Eine Damenboutique. Ich prüfe, ob ich vielleicht eklig aussehe, verschimmelt bin. Doch nichts. Später las ich in der Zeitung, dass Steve Martin in der Stadt war. Und, ja. Es war Steve Martin. Seitdem bin ich irgendwie, ich weiß nicht, sauer auf ihn.

  10. #10
    Avatar von Knorke (Käpt´n)
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    Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten sie den Job bekommen, Frau Fußnot.

  11. #11
    Avatar von Copi Fußnot
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    Why, Herr Käpt'n? Why? Ich hätte doch niemals nach dieser Begebenheit beim eventuell zukünftigen Arbeitgeber, kurz: AG, anrufen können um ihm zu erzählen: Geil, geil, geil! Ich habe ebent Steve Martin getroffen! Und er ist vor mir weggerannt. Nein, Kapitänchen. Das wäre, nun, vielleicht unpassend gewesen. Jobs kriegt man anders.

  12. #12
    Avatar von Knorke (Käpt´n)
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    Nur kurz zur Richtigstellung: Ich bin hier der Herr Knorke. Der Zusatz "Käpt´n" ist ein Rudiment aus alten Tagen. Das von Ihnen betitelte "Kapitänchen" ist hier wer ganz anderes. Aber das werden Sie sicherlich noch feststellen.
    Und das man Jobs auch anders bekommen kann, ist mir schon klar. Dabei handelt es sich allerdings um ein weites Feld.

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