In der Esterházygasse (1060 Wien) wurde ich Zeuge eines Prominententreffens: Der Grünpolitiker „Andreas Wabl“ traf, von links kommend, auf den von rechts berganschreitenden Sänger „Wilfried“. Beide Prominente kamen bereits mit riesigen Schädeln daher. Der erstaunlichste Moment war jener, als sie sich erkannten. Beide gaben sirenenähnliche Geräusche von sich („Aaaah, Andreas Wabl!“, „Wah, der Wilfried!“) und tauschten in übertriebener Lautstärke, allerdings eine ungewöhnliche räumliche Distanz zueinander einhaltend, diverse Herzlichkeiten aus.
Die Blicke einiger Umstehender wurden von dem Ereignis angezogen, da die außergewöhnliche Größe der Köpfe der beiden Prominenten, wie auch die eindrucksvolle klangliche Intensität ihrer geschulten Stimmen eine Reihe von optischen und phonetischen Effekten auslöste, deren Erinnerung ich nicht missen möchte.
Martin Amanshauser 2001
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