Pisa-Düsseldorf, ein großer Bus voller Menschen die zu arm oder zu geizig sind sich ein Flug zu nehmen, schlängelt sich auf engen Strassen den Alpen, der Schweiz und Deutschland entgegen. Es ist gegen 21 Uhr, die Menschen im Bus sitzen im selben seit über 6 Stunden. Die nächste und letzte Station wo neue Menschen in den Bus einsteigen ist Como. Es ist dunkel, der See liegt still und majestätisch eingebettet zwischen hohen Bergen. Die Lichter der Häuser und Hotels säumen das Ufer. Für all das habe ich keine Augen, denn ich habe seit drei Stunden nicht geraucht. Der Bus hält abseits einer Tankstelle. Die Raucher steigen aus, den anderen ist zu kalt. Ich inhaliere kurz die frische Bergluft, dann Rauch. Mein Blick streift über die hell erleuchtete Tankstelle und ich beschliesse meine letzten 1500 Lire in Kaugummi zu investieren. Gerade will ich die Tür öffnen, als ein engelsgleiches rotgelocktes Wesen heraus an mir vorbei schwebt, mich kurz anschaut und dann in einem weissen Cabrio in der Dunkelheit verschwindet. Wie in Trance kauf ich Kaugummi und gehe zurück zum Bus. Langsam entzünde ich eine neue Zigarette ohne auf das geschwätz der Mitreisenden zu achten. Mein Blick schweift über den dunkeln See. Ich in einem weissen Cabrio, Milva fährt, ihr Kopftuch flattert im Wind, sie singt vor Freude. Der polnische Busfahrer fordert uns zum einsteigen auf. Ein letzter Blick. Junge komm bald wieder, denke ich als sich die Tür hinter mir schliesst.
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