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Thema: Watts, Charlie (und fast Bono)

  1. #1
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    Noch heute schaue ich zufrieden zurück, ob meiner Weitsicht. Berliner Olympiastadion 1999, es gießt in Strömen, ich steh im Trockenen und die Stones spielen Stück auf Stück von ihrer Setlist. Als die
    'Bridges to Babylon' ausgefahren wird, laufen meine Heroen aus Jugendtagen ganz locker auf die Insel inmitten der Zuschauermenge. Mick schwingt die Hüfte und
    Keith zieht an der Zigarette. Es gibt übrigens wenige, die den Lungenzug draufhaben
    wie er. Charlie Watts mit Regenschirm hinterher. Denn falls es jemand vergessen hat, es kübelt immer noch.
    Charlie, ich liebe dich.
    150 Mark für überdachte Tribüne, ja das Geld ist gut angelegt. Und nenn mich jetzt noch jemand Weichei! Charlie ist mein Zeuge, in unserem Alter braucht man das.
    Spätestens hier sollte der eine oder andere Leser rufen: 'Was, das soll eine 'Höfliche-Paparazzi-Story' sein? Thema verfehlt, ungenügend setzen, `ne besser knien!!!'
    'Gemach, gemach', ruf ich da zurück, 'die richtige Geschichte folgt sofort, das
    war quasi erst das Intro.'
    Am Tag nach dem Konzert stromerte ich mit meiner Begleitung durch Berlin. Wir machen das immer so, wenn wir mal da sind: wir stromern. Der Berliner der ja immer da ist, der stromert ja nicht, der rast mit dem Rad, und scheucht mich von seinen Wegen, hastet durch die Einkaufsstraßen oder nickert ein wenig in der U-Bahn. Jedenfalls wir stromerten. Auch Unter den Linden, wo uns ein heftiger Kaffeedurst überfiel. Um diesem nachzukommen suchten wir ordnungsgemäß die nächste entsprechende Lokalität auf, Cafe Dressler geheißen. Hingesetzt und einen Milchkaffee, extra groß, und einen Calvados, doppelt, bestellt war eins. Als ich noch darüber nachdachte, was denn wohl aus meinem Kaffeedurst gewoden sei, hielt vor dem Cafe ein Fahrzeug der Luxusklasse. Heraus sprang ein Kerl, so zwei Meter groß, mit einem Knopf im Ohr. Er öffnete die hintere Tür und mit ungheuerer Nonchalance und ziemlicher Weltgewandheit trat ein entschieden kleinerer Mann auf das Trottoir, den ich noch vom Vorabend kannte, Charlie 'Schirmträger' Watts.
    Worauf ich das Wort an meine Begleitung richtete: 'Mensch, kuck mal, da ist Charlie Watts, der kommt bestimmt hier rein'. Als könnte ich hellsehen: Er kam rein, setzte sich an den gegenüberliegenden Tisch und bestellte nach ausführlichem Studium der Karte zu Essen.
    Ich bestellte noch was. Meine Begleitung bestellte auch noch was. Und gemeinsam gaben wir uns große Mühe all die Ecken des Cafes mit den Augen zu erkunden, die bisher unserer Aufmerksamkeit entgangen waren. Bloß nicht rüberglotzen! Warum dann nachher so viele Getränke auf der Rechnung standen, ist mir bis heute noch ein kleines Rätsel.
    ... fast Bono?
    Weils in Berlin beim Stones Konzert geregnet hat sind wir dann noch zum Konzert nach Köln gefahren, da hat es auch gepisst. Außerdem war gleichzeitig der G7-Gipfel. Beim Stromern durch Köln hatte man darum so seine liebe Not eilenden Schrittes über die Domplatte zu kommen. Überall standen Schaulustige und belagerten die verschiedenen 'Nationen-Hotels'. Als wir also eilenden Schrittes zwischen Bahnhof und Dom stromerten, trafen wir tatsächlich Bono von U2. Na, trafen ist vielleicht das falsche Wort. Eher sahen wir den Sänger, bzw. vier Reihen vor uns rief jemand: 'Ich glaub`s nicht, das ist ja Bono von YouToo! Was will der denn hier? Der ist ja viel kleiner als ich dachte!'
    Ja, ich gebe zu, so war`s!

    (Beitrag wurde von OMIROS am 28.06.2001 um 18:12 Uhr bearbeitet.)

  2. #2
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    Und Watts lernen wir daraus: Wenn Promis reisen stromerts in Regen.

  3. #3
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    Was hat Herr Watts gegessen, getrunken? War der Zweimetermann seine einzige Begleitung? Haben sie geplaudert? Konntest Du an ihrer Akustik teilhaben? Oder warst Du wegen der vielen Getränke sturztrunken und hattest daher einen Filmriß? Erzähl, Omiros, berichte.

  4. #4
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    Geile Geschichte. Ich war auch da. Schade, nicht getroffen.
    ------------------
    'Ich könnt mich manchmal selbst küssen...'


    (Beitrag wurde von DerCaptain am 29.06.2001 um 02:10 Uhr bearbeitet.)

  5. #5
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    Irgendwie nicht fair JM, mir ein Alkoholproblem anhängen zu wollen. Natürlich war ich weder sturztrunken noch hatte ich einen Filmriss. Sehr gut erinnere ich mich nämlich noch an das gestreifte Wandpapier im Dressler. Da muss schon mehr kommen als eine Flasche Apfelschnaps, beispielsweise zwei Flaschen. Ach übrigens, wo ist hier eigentlich die Spesenstelle.

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