Als ich gerade im Zürcher Schiffbau eintraf, etwas spät, weil ich mit dem Bummler meiner Gruppe hinterherreisen musste, hatte die show schon fast begonnen. als ich dann also im matten schein einer Taschenlampe an meinen Platz huschte und unter dem verächtlichen Zischen der anderen Zuschauer errötete, erhellte plötzlich ein greller Scheinwerfer den Bühnenraum, ein begeistertes Ah und Oh ging durch die Menge. Ich schaute erstaunt auf und sah- ich konnte es nicht glauben- Christof Marthaler. Ja, er war es wirklich. er wirkte bescheiden und nett, ja geradezu sympatisch. Ich habe mich in diesen zwei sekunden schlagartig zum Fan entwickelt. Als ich dann noch ganz aufgewühlt das Stück zu sehen versuchte, merkte ich dass ich geistig nicht mehr in der Lage war, dem wirren Gemüse von Akten und Tänzen, Bildern und Monologen zu folgen. Schon leicht erschöpft ging ich in die Pause- und da: schon wieder. er stand direkt neben dem Eingang und unterhielt sich mit einem sympatischen älteren Herrn, der eine schrill-orange Brille auf der Nase trug. Ich war hin und weg.
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