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Thema: Bin Laden, Ossama

  1. #1
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    Ende der Achtziger Jahre besuchte ich manchmal das Café Jelinek in Wien.
    Dieses Café hatte eine Zeit lang die Eigenheit, daß neben anderen Illustrierten auch ein Haufen alter Playboyhefte zum Lesen bereitlag. Da ich damals noch nicht ganz der Pornophilie verfallen war, erzeugten selbst so schamhafte Abbildungen des weiblichen Körpers, wie sie im Playboy zu finden sind, bei mir sanfte sexuelle Reaktionen.
    Obwohl die Hefte schon ziemlich zerlesen aussahen, lasen sie nur sehr wenige Männer im Kaffeehaus. Umso mehr wunderte mich, als ich eines Tages einen Mann mit Turban und langem Bart Playboy lesen sah. Noch dazu klappte er ungeniert das Bild der Playmate des Monats auf.
    Damals war ich zwar schon genauso höflich, aber aufgrund gesteigerten Alkoholkonsums doch etwas enthemmter als heute.
    Ich sprach den Mann auf englisch an: 'Verzeihen sie, wenn ich Sie störe, aber ich würde gerne eine Frage an sie stellen.' Es sei mir zwar etwas peinlich, und ich wolle nichts beleidigendes sagen, aber ich sei eben neugierig...
    Der Mann lächelte freundlich und unterbrach meine Einleitung in perfektem Englisch: ' So fragen Sie ruhig; ich bin selbst ein neugieriger Mensch.'
    'Ist es denn Muslimen erlaubt, Playmates zu betrachten?' Fragte ich plump.
    Daraufhin lud mich der Mann ein, mich zu setzen, wir tauschten unsere Namen aus und er hielt mir einen längeren Vortrag, den ich zumindest in seinen wichtigsten Aussagen nicht vergessen habe, und den ich hier ungefähr wiedergebe. Er hielt ihn freundlich und mit leiser Stimme aber dennoch sehr bestimmt und eindringlich. (Sein Name sagte mir übrigens nichts. Ich habe ihn mir nur gemerkt, weil er mich irgendwie an 'mir ham a a Gschäft dahoam' erinnerte.)
    'Ihr Christen oder Atheisten - das weiß man bei euch ja nie so genau - habt sehr unvollkommene Vorstellungen vom Islam. Natürlich ist es uns erlaubt, Frauen nackt zu sehen, es ist uns nur nicht möglich, Frauen, die sich öffentlich nackt zeigen weiterhin zu ehren. Freilich, wenn ich als Betrachter in lüsterner Absicht solche Bilder betrachten würde, so wäre es, als hätte ich die Ehe gebrochen. Das ist im Christentum genauso. Ich müsste mich also wegen Ehebruchs verantworten, und nicht wegen der Betrachtung einer nackten Frau. Ich habe aber diese Zeitschrift aus Interesse an euerer westlichen Kultur und nicht aus Lüsternheit gelesen. Ich empfinde Abscheu vor euerer Kultur und Mitleid mit eueren Frauen, wenn ich diese Bilder sehe. Ihr glaubt, wir würden die Frauen unterdrücken, weil sie bei uns in der Öffentlichkeit verschleiert sind. Wir aber kennen die Macht, die Wünsche und die lüsternen Blicke der Männer. Die Frau ist bei uns frei, und sichtbar als Person in ihrer Würde, während die Frau bei euch den Blicken, den Wünschen und der Macht der Männer unterworfen ist. Die Frau bei uns will als Person gesehen werden und nicht als lockendes Weib, den Männern zum Wohlgefallen. Die westliche Frau ordnet sich den Blicken der Männer unter. Ihr Hauptwert besteht in Jugendlichkeit und darin, einen schönen Körper zu haben. Die Frauen bei uns verschleiern sich. Das heißt, sie unterwerfen sich einer Regel. Sie verändern sich dabei temporär und reversibel. Das tun auch euere Frauen. Sie schminken sich, und zwängen sich in erotische Kleider. Und noch mehr: Wenn sie glauben, sie würden nicht gefallen, dann verändern sie chirurgisch ihren Körper. Für den Blick der Männer lassen sie sich beschneiden, entleeren oder auffüllen. In Amerika ist das üblich, und es wird auch hier üblich werden. Die westlichen Menschen verwechseln Selbstentblößung (und manchmal sogar Selbstverstümmelung, Selbstausbeutung und Selbstprostitution) mit Freiheit. Das ist sehr sonderbar. Euere Frauen finden es nicht unangenehm, wenn mit ihrem nackten und halbnackten Körper für Anderes geworben wird, als privatim für die körperliche Liebe. Wenn die Frau alt ist, wird sie von den Männern, die es sich leisten können, verlassen und durch eine jüngere ersetzt. Nirgends in der Welt werden Frauen häufiger in der Ehe geschlagen und vergewaltigt, als bei euch. Nirgends werden so viele Frauen in Friedenszeiten im Öffentlichen und im privaten Bereich vergewaltigt. Es gibt Mädchen- und Frauenhandel fast ausschließlich für euch. Ihr betreibt Sextourismus. Ihr habt eine pornografische Industrie. Die Frau die nicht hübsch und adrett ist, wird bei euch verächtlich gemacht. Eure alten und fetten und erfolgreichen und reichen und häßlichen Männer gelten als begehrenswert. Eure alten, fetten erfolgreichen, reichen und häßlichen Frauen gelten als alt, fett, erfolgreich, reich, und häßlich.
    In den meisten islamischen Staaten können Frauen studieren oder öffentliche Ämter innehaben. Frauen können Macht ausüben und der Schleier entzieht sie der Macht der Männer. Erotik ist für uns etwas sehr intimes.
    Die hochhackigen Schuhe, die Schminke und der Büstenhalter sind Instrumente, mit denen die Frau hier Macht über den Mann ausüben zu können glaubt. In Wirklichkeit ist sie den Wünschen der Männer zu Willen. Die Frau wird als ein anziehendes Stück Fleisch wahrgenommen, oder als Stück Scheiße. (So waren tatsächlich seine Worte.)
    Die Männer hier sind Zwangsvoyeure, und verlieren die Lust an der Liebe und den Sinn für Schönheit. Sie werden von Bildern penetriert und sehen nicht mehr die Wirklichkeit.
    Wenn sich der Mann durch den Islam geändert hat, werden die Frauen den Schleier nicht mehr brauchen. Wenn die westliche Frau frei wäre, würde sie sich auf verschiedenere Art und Weise kleiden.
    Ihr seid unfrei. Euere Unfreiheit, die sich nicht nur in euerem Umgang mit der Sexualität offenbart, bezeichnet ihr als Freiheit. Ihr faselt unablässig von der freien und zivilisierten Welt, und meint dabei doch nur euer eigenes kapitalistisches Quetschhaus. Wie schon gesagt: Die westlichen Menschen verwechseln Selbstentblößung (und manchmal sogar Selbstverstümmelung, Selbstausbeutung und Selbstprostitution) mit Freiheit. Das ist wirklich sehr, sehr sonderbar.'
    Tja, da wußte ich nun wirklich nichts mehr zu sagen. Auf so einen Wortschwall war ich nicht vorbereitet.
    Verwirrt verabschiedete und bedankte (!) ich mich, und bestellte noch ein paar Krügel.

  2. #2
    Moderatorin Avatar von Frau H aus B
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    'Unglaublich? Aber so steht es geschrieben...'

  3. #3
    Moderater Avatar von Murmel
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    .... Und während ich meine Krügel leerte, ging der Mann zur Tür. Doch er drehte sich noch einmal um, kam zu mir an den Tisch und sprach: 'Ich muss nun wieder zurück nach Afghanistan, ein paar Russen vertreiben. Im Jelinek zu brunchen ist der einzige Luxus, den ich mir derzeit noch gönne.'
    Dann verschwand er.
    (Beitrag wurde von Murmel Clausen am 17.09.2001 um 08:44 Uhr bearbeitet.)

  4. #4

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    Hatten Sie eigentlich noch eine Erektion, als Sie sich zu bin Laden setzten?

  5. #5
    Member Avatar von Tschanz
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    Bin Laden hatte bestimmt auch eine. Sowas gibt der Schlingel nur nicht zu.

  6. #6
    Moderator Avatar von Supatopcheckerbunny
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    Ich glaube, diese Story stimmt gar nicht!
    ich werde darauf nicht so leicht reinfallen!
    -----------
    Weil ich genau hinsehe!

  7. #7
    Avatar von James Dean Brown
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    Ach, wie gerne hätte ich es gesehen, dass diese Monstrosität ausnahmsweise kommentarlos verpufft. Jeder denkt sich seinen Teil, versinkt in heimliches Schweigen und zieht das Ding damit in den Fahrstuhl der Finsternis.
    ------------------
    nochmal hoch damit und dann ab in den Keller zum Herumasseln.

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