Dass Robbie Williams je auf meine persönliche "Liste der coolen Leute" kommt, hielt ich lange für ausgeschlossen. Seit ein paar Wochen jedoch steht er da ganz weit oben. Und das kam so:
Robbie Williams trat in einer deutschen Fernsehsendung auf. Promo für den neuen Song, viele aufgeregte und nutzlose Leute von der Plattenfirma. Allgemeine Turbulenz, bevor der Star überhaupt eingetroffen war.
Als dann der Bulli mit Mr. Williams und seinen engsten Getreuen vorfuhr, stand ich da auch so rum, hatte aber eigentlich da nix verloren. Williams stieg aus und gab mir zur Begrüßung die Hand. Ich weiß bis heute nicht, ob er mich für einen Fan hielt oder für den betreuenden Musikredakteur. Ich wollte ihn gerade an die zuständige Person weiterverweisen, als sich fünf Leute auf ihn stürzten und ihn sofort weglotsten. Internationale Plattenfirma, nationale Plattenfirma, internationales Management, nationales Management, betreuender Redakteur.
Robbie verschwand in seiner Garderobe, und das allgemeine Getuschel begann. Einige Teenie-Fans hatten den Weg gefunden, aber auch die durchweg gestandenen Frauen meiner näheren Umgebung giggelten wie kleine Mädchen. Offenbar hat er was, der Robbie.
Kurze Zeit später verlautete aus der Garderobe, Mr. Williams wünsche, Sushi zu speisen. Auf den dezenten Hinweis, dass die Plattenfirma ein ganzes warmes Buffet aufgebaut habe, wurde entgegnet: Mr. Willliams wünsche aber Sushi zu speisen. Man möge doch bitte Sushi besorgen. Nun gibt es zwar in Köln diverse Sushi-Bars, jedoch keine in unmittelbarer Umgebung der Mediensatellitenstadt, in der die Sendung aufgezeichnet wurde.
Egal: Ein Fahrer wurde losgeschickt, dem Herrn Williams Sushi zu besorgen (kein Ei-Sushi, keine Makis).
Feierabendverkehr, große Hitze, Fahrer im Stress. Endlich kam das Sushi, der Fahrer gab es der Plattenfirmentussi, die es dem betreuenden Redakteur gab, der es dann in die Garderobe trug.
Es hat insgesamt über eine Stunde gedauert, bis Robbie sein Sushi in Empfang nehmen und verzehren konnte.
Weniger als 20 Minuten hat es allerdings gedauert, bis Robbie Williams auf dem Klo hing und gekotzt hat wie ein Reiher.
Vor der Tür standen alle und hörten Robbie belfern; wenig später auch aus anderen Öffnungen feuern.
Nach geraumer Zeit kam Robbie raus, sagte zu dem Redakteur, der ihm das Sushi gegeben hatte: "Fuck you!", ging direktemang auf die Bühne und sang sein Lied "Eternity".
Immer, wenn ich den Song jetzt höre, habe ich einen säuerlichen Geruch in der Nase.
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