Neulich stand ich gegen halb fünf Uhr nachmittags in der Betriebskantine und schaute mir an was übrig geblieben war. Das Übliche, Buletten, Pommes, Bratkartoffeln, Salat: „Zu spät , alles weg“. Neben mir stand eine Frau, die offensichtlich das selbe dachte wie ich.
Ich blickte in ihr ungeschminktes Gesicht, sie war wunderschön. Sie hatte leichte Sommersprossen, blaue Augen, eine einfache Frisur, die blonden Haare im Nacken hochgebunden, eine tolle Figur und einen großen Busen, der sich deutlich unter einem wollenem Rollkragenpulli wölbte, doch das war nicht so wichtig, denn sie hatte ein so wunderschönes Gesicht. Ein Gesicht, wie man es von den letzten Fotos von Marylin Monroe am Strand kennt, ungeschminkt und voller Sehnsucht.
Es ist unmöglich zu bestimmen was solche Schönheit ausmacht, es sind nicht die Proportionen, das Ebenmaß, auch nicht die blonden Haare, obwohl sie viel ausmachen in ihrer verträumten Sinnlichkeit, ich dachte an Schönheit als ein inneres Glimmen, eine wärmende Glut, an all das, was Männer so denken bevor sie sich lächerlich machen, und dann fiel mir etwas unstimmiges auf, es war ihr Mund, ihrer Lippen, sie waren zwar voll aber verhärmt und strahlten Unzufriedenheit aus.
Jetzt erkannte ich sie, es war Gina Wild, ich zuckte unmerklich zusammen und wendete mich sofort den Bratkartoffeln zu. Ich kenne ihre Pornofilme, und so nah direkt neben ihr zu stehen bereitete mir Unbehagen. Ich habe diese Frau gesehen, wie sie mit zwei Schwänzen im Mund, auf einem dritten und vierten saß, alle Löcher vollgerammelt und dabei künstlich stöhnte . In ihren Pornos ist sie geschminkt, und ihre aufgepumpten Brüste sind unnatürlich groß und bar jeder Erotik.
Mit der Nähe zu ihr konnte ich nicht umgehen, es war zu intim, wie sie mit ihrem verträumten Blick dastand und überlegte, ob sie Pommes oder Bratkartoffeln nehmen solle und ich sah nur die Schwänze. Ich holte mir eine Kaffee und setzte mich in eine Ecke und rauchte eine Zigarette.
Kurz darauf kam Gina Wild mit einer Redakteurin an den Nachbartisch und besprachen etwas Geschäftliches. Ich blickte immer wieder zu ihr herüber, und tatsächlich, es war ihr Mund, nicht direkt die Lippen, sondern die Linie um den Mund herum, diese Linie war hart und verhärmt, und wenn ich jetzt das Wort abgefuckt verwende, dann möge man mir das verzeihen, aber genau so sah ihr Mund aus, der all die Schönheit verfliegen liess
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