Billerova besuchte gestern dienstlich eine queer-feministische Vortragsreihe, die vom hiesigen Staatstheater veranstaltet wurde. Nach Interview und Diskussion gab's noch ein bisschen small talk, in welche Clubs man hier so geht für Livemusik und so weiter, und sie erzählte von der Goldgrube, wo wir ja immer mal sind, wenn so Sachen wie die Sterne, Rachut oder die Liga der gewöhnlichen Gentlemen da spielen. Ach, meinte die Dezernentin, sowas hört ihr bei euch zu Hause, und sie antwortete Ja, große Fans, wir haben sogar einen Stickstoff mit einem Text von der Liga bei uns im Schlafzimmer hängen, "Selbst verschuldete Ängste und geduldete Zwänge - Ja, ich bereue alles".
"Das ist aber von Superpunk", mischt sich ein glatzköpfiger Mann in die Diskussion ein, "da hab ich mitgespielt." Er entpuppt sich als Thies Mynther, der gerade am Staatstheater die Premiere von The Peacemaker vertont. Im anschließenden launigen Geplauder, in das Billerova gekonnt ihre detaillierten Textkenntnisse von Superpunksongs einfließen lässt, wird noch enthüllt, dass gar nicht Carsten Friedrichs zu Superpunkzeiten die Klamotten von Thies Mynther auftrug, wie er im Lied "Carsten ist mein Name" behauptet, sondern vielmehr umgekehrt in der Regel Thies Mynther die abgelegten Klamotten von Carsten Friedrichs abgriff.
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