Vielen Dank, Herr Hogenkamp, für diese aufschlußrecihen Infromationen. Bleiben Sie dem Forum erhalten!
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Ich fasse mal zusammen: Der ganze Untersuchungsbericht eine Orgie der Nüchternheit, dann auf Seite 16 erste Irritation, Flugzeug im Sinkflug: "Die Grundlage seiner Besprechung bildete die Erwartung eines Instrumentenanfluges auf Piste 14 (ILS 14) in Zürich-Kloten nach Standardverfahren. Während dieses approach briefing wies der Copilot um 20:43:44 UTC auf eine zu hohe Geschwindigkeit hin: 'Mer chömed glaub mit de speed ächli in rote Bereich ine'. Der Kommandant antwortete: 'Ja, ja, ja, uuh, ja, isch mer devo gloffe, sorry. Mues en echli zrugg näh... so, das isch... zwenig zrugg gschruubet, hä'." Da ist aber noch nichts Grundsätzliches falsch gemacht. Fünf Minuten später tätigt der Kommandant Äußerungen, die die Fußnote des Berichts so umschreibt: "Ausdrücke, die eine spontane persönliche Bewertung der gegenwärtigen Situation darstellen sowie persönliche Äußerungen ohne direkten Bezug zum Unfallgeschehen werden mit ***** gekennzeichnet." Konkret hört sich das so an: "Ou Sch*****, das äno, guet, ok." Es kommt zu kleineren Mißverständnissen im Funkverkehr, bis um 21:06 sich die synthetische Stimme des ground proximity warning systems GPWS mit dem Hinweis meldet, daß die Höhe von 500 Fuß über Grund erreicht sei. Kommandant: "Sch*****, zwee Meile hät er gseit, gseht er d'Pischte". Sie kontrollieren den Höhenmesser, aber nicht die Entfernung zur Piste. Zwölf Sekunden später versucht der Pilot durchzustarten, der Autopilot wird abgeschaltet, der Schub erhöht. Als nächstes zeichnet der CVR erste Kollisionsgeräusche auf und die Aufzeichnung bricht ab. Die letzten Worte des Piloten waren: "... go around mache [machen]?"
Ein in seiner Überraschungslosigkeit kleiner, trauriger Satz über die letzten Sekunden: "Die Sinkrate verringerte sich von ursprünglich 1200 ft/min auf annähernd 0 ft/min."
Schön auch der Abschnitt über das psychologisch schlechte Zusammenwirken des sehr erfahrenen, in Zusammenhang mit komplexen Systemen überforderten Piloten und des jungen, harmoniesüchtigen Copiloten (Abschnitt 2.2.4).
Mittels Flugsimulator kommt der Bericht zu dem Ergebnis, daß die Kollision vermutlich hätte vermieden werden können, wenn der Pilot, statt: "... go around mache?" zu fragen in dieser Sekunde einen go around gemacht hätte.
Geändert von Stimmen (07.03.2004 um 22:33 Uhr)
"Die Rettungs- und Löschmaßnahmen waren zeitgerecht und zweckmäßig. Der Unfall war nur zufällig überlebbar."
Eben dachte ich, "Moderne Lyrik" klingt in diesem Zusammenhang sehr kalt, es ist wohl eher "Konkrete Poesie". Also, die letzten 2 Sätze. Eigentlich alles.
Embedded Senator
Eben gesehen, wie Peter Hogenkamp die Geschichte nochmal erzählt, deshalb: .
Danke für den Link. Ich hatte die Ausstrahlung doch glatt verschlafen, und am letzten Freitag, dem Tag danach, war das Video noch nicht online.Zitat von Klaus Caesar
Die Art und Weise, wie das angebliche Live-Interview ablief, war absturzäquivalent absurd. Ich muss nochmal was bloggen darüber. Kann mit Niggemeier locker mithalten.
Fast drei Jahe lang nichts gepostet, aber dann innert zweieinhalb Stunden auf dem Posten. Sauber.
Dienstag. Und irgendwie wegen Oleg Bryjak und Maria Radner (Passion Fruits und Melanie Thornton).
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