Als ich mich kürzlich von München aus zu einem einwöchigen Urlaub nach Madeira aufmachte, saß Dr. Gerhard Frey mit im Flugzeug, Herausgeber und Chefredakteur der „Deutschen National-Zeitung“ und Chef der Deutschen Volks-Union (DVU). Im Schlepptau hatte er eine ältere Dame, vermutlich seine Frau Regina. Im Flieger saßen die beiden zwei Reihen hinter mir, so dass ich ihrer Konversation leider nicht folgen konnte. Frey trug ein dezent braun-grün-kariertes Sakko, einen blauen Mantel und Hut.
Zum Frühstück bekam der stramm rechte Verleger und Politiker einen veritablen Fraß vorgesetzt: zum einen ein seniorenheimkompatibles, absolut geschmacksneutrales Omelett, dazu ein kleines Bratwürstchen, umkränzt von einer undefinierbaren, weißen Glibbersauce. Weitere „Leckerlis“, die der 72-Jährige auf 10668 Meter Höhe über den Pyrenäen mümmeln durfte, waren eine Scheibe blass-rosa Geflügelwurst, ein Stück Hartkäse, zwei Semmeln und Erdbeerkonfitüre.
Mit der „National Zeitung“ verbreitet der Mann fremdenfeindliche und antisemitische Texte – im Flieger entfleuchte hingegen nichts dergleichen seinem Munde. Brav saß er auf seinem Sitz. Auch von der Antifa war weit und breit nichts zu sehen. Eine Stunde vor der Landung auf der zu Portugal gehörenden Atlantik-Insel ging Frey zum Pipimachen. Später zückte ich meine Kamera und machte ein paar hübsche Fotos von dem Finsterling, als er leicht genervt auf seine Koffer wartete. Bemerkt hat er davon nichts. Danach entschwand er mit seiner Frau.
Eine Woche später folgte eine zweite Begegnung beim Rückflug. Da registrierte ich den braunen Senior, der diesmal – ganz der legere Tourist - einen Strohhut trug, erst nach der Landung in München. Seine Frau zerrte ein paar Kartons mit der Aufschrift „Casa das Flores“ vom Gepäckband. Danach wurden die beiden von einer jüngeren Dame in Empfang genommen.
Offen bleibt, was Frey auf der Insel zu suchen hatte. Wollte er wirklich nur mal eine Woche die Füße hochlegen und Madeira schlürfen oder traf er sich mit Gesinnungsgenossen, um neue Pläne zu schmieden? Antifa – bitte übernehmen!
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