Nur schnell ein ganz kurzes Geschichterl, das mir gerade wieder einfiel. Den ersten Teil dürfte ich hier ja gar nicht veröffentlichen, weil er "professionell" zustande gekommen ist. Jedenfalls traf ich im November 1991 die berühmte Dame Edna ("Hello, possums!") in Wien zum Interview in einem Besenkammerl des MAK, wo sie - nicht im Besenkammerl, sondern in einem Saal - kurze Zeit später auftreten sollte.
Es war sehr schön, ich war sehr stolz - ich hatte Edna schon lange Zeit bewundert und ihre Shows in den ORF-"Kunststücken" (wer auch immer da ist, hab sie selig) geradezu verschlungen.
Ende des verbotenen Teils.
Später am Abend saß ich mit Freunden im "Oswald & Kalb" in der Bäckerstraße, wo man als junger Journalist damals noch verkehren konnte (sollte, musste); heute ist der Laden gelaufen, Jeannée (der von Dichand unlängst geschaste) treibt sich hier rum (geht rein, fragt den Wirt, wer da sei, schreibt auf, was der/die Promi gerade futtert, kriegt wie ein Sandler ein Gratisachterl über die Theke gereicht, schluckt`s und verschwindet wieder - das sozusagen als Paparazzi-Intermezzo).
Am Nachbartisch saß ein etwas älterer, sehr soigniert wirkender Herr mit einem in Wien nicht oft gehörten englischen Akzent (australisch?). Ups, ich erkannte ihn und mußte schmunzeln.
Er aß Tafelspitz und unterhielt sich mit einer Dame.
Dann zahlte er, kam plötzlich rüber zu unserem Tisch und sagte zu mir: "Sie haben heute Dame Edna getroffen? Na, ich hoffe, sie hat sich von ihrer besten Seite gezeigt. Sie ist nämlich eine unendlich schwierige Person."
Obwohl überrascht, schaltete ich schnell: "Ach, Sie kennen sie?"
"Nur zu gut", antwortete der höfliche Herr, verdrehte wissend die Augen und wünschte noch einen schönen Abend.
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