Ein Wochentag, müde von der Arbeit, schnelles Abendbrot und Tüte vor dem Fernseher. Ich kann mich gar nicht von der Glotze losreissen. Selbst mein Speichelfluss unterliegt schon der ungeheuren Macht des TVs. Also lieber schnell in den Bus und ab auf die Piste. Komme eh mal wieder zu spät. Wenn mir meine Ex-Freundin mangelnde Konsequenz vorwirft, hat sie zumindest in diesem einen Punkt Unrecht... Aber das gehört jetzt nicht hierher.
Es steht mal wieder eine brancheninterne Veranstaltung mit Journalisten, Freibier und Musikern an. Pflichtveranstaltung. Aber das Freibier, das kommt mir gerade recht. Habe eh keine Kohle und kann mir gerade nur sehr wenig leisten.
Angekommen, ein kühles Bier in der rechten, geht es schon mit dem Smalltalk los. Es ist nett. Sehr nett sogar. Ist auch eine nette Band um die es heute geht. Wolfsheim. Die Band, wo der Peter Heppner singt. Kennt man ja noch von Schiller&Heppner oder von der „Flut" mit Joachim Witt.
Irgendwann soll ein Foto von allen Beteiligten gemacht werden. Ich soll auch mit rauf und stehe prompt neben Peter Heppner, der noch schnell etwas Antipasti verdrückt. Das Büfett ist hervorragend.
Wie ich so neben Peter Heppner stehe, fallen mir seine dunklen Augenringe auf. Ich habe das selbe Problem, mir wird auch permanent irgendein Drogenproblem unterstellt. Es blitzt ein paar Mal, wir zeigen unser bestes Lächeln und schon ist es wieder vorbei. Also, mal sehen ob Peter Heppner nicht irgendein Tipp für mich hat. Ich frag ihn, was er denn gegen seine Augenringe unternimmt, er meint aber, da nützt nichts, die sind da und bleiben auch. Ob man will oder nicht. Er ist freundlich, wirklich nett, was man ja bei „Stars" zu oft vermissen muss. Bei ihm sei das mit den Augenringen schon so, seit er soooo klein ist (der Teller mit den Antipasti senkt sich auf Hüfthöhe) ...und weg gehen? Nein, das werden die wohl nicht. Er ist aber jedesmal erstaunt, so sagt er, dass sie nach 2 Stunden in der Maske fast weg sind...
Die Unterhaltung endet genauso schnell, wie sie begonnen hat. Herr Heppner hat noch was vor und verlässt das Etablisement, verabschiedet sich vorher noch kurz, während er irgendwas murmelt. „So... ich muss mal los..." Und ich weiß immer noch nicht, wie ich meine Augenringe unter Kontrolle kriege. Aber gut zu wissen, dass ich nicht der einzige bin, der eben jene hilflos durch die Gegend trägt. Für Tipps bin ich sehr dankbar.
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