Der Ex-MI5-Mitarbeiter:
Der sehr alte Spionageromanautor Ted Allbeury. Nach dem zweiten Weltkrieg war er als ehemaliger britischer Geheimdienstoffizier in Deutschland mit der Entnazifizierung beschäftigt. Von einer anderen Website geklaut seine Beschreibung dieser Zeit:
"I can still remember vividly the months after the surrender in 1945 when my unit and I were combing our area of Germany for Nazis ... I learned from those days that there wasn't all that much difference between German intelligence officers, KGB men
and me ... After I had left the services I got more Christmas cards from men I'd arrested and interrogated than from others. Could be a reflection on my character of course ... The place stank of dead bodies and no-one had any idea how to behave. I was immediately regarded as the British Gestapo ... I remember walking down by the river bank where German families would be strolling. We would look at each other and it was rather like a lion walking round a herd of deer. No-one knew what to do or say."
Das Brechthaus:
Austragungsort der Lesung mit Büchertisch; ich war damals Krimibuchhändlerin. Nach der Lesung saßen wir noch im Brechtkeller zusammen, wo auf der Speisekarte allerhand Wichtigtugerichte wie "Fischstäbchen nach Art der Weigel" verzeichnet sind. Ich erinnere mich leider gar nicht an die zahlreichen Geschichten, die Allbeury erzählte, nur noch daran, dass er sein Amt unter anderem dazu missbrauchte, einem deutschen Bekannten zu einer Trauung durch einen richtigen Bischof zu verhelfen.
Das Horst-Wessel-Lied:
Wenn er heute an "Sag zum Abschied leise Servus" oder an das Horst-Wessel-Lied zurückdenke, sagte Allbeury zu vorgerückter Stunde, bekomme er immer noch eine Gänsehaut. Rechts und links von ihm saßen seine junge Dolmetscherin und ich und sahen ihn höflich-ratlos an. Er merkte, dass wir weder das eine noch das andere kannten und sang uns zu unserer Fortbildung beides vor. Nebenan auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof drehte sich Brecht im Grabe um. Aber das war uns törichten jungen Dingern egal und wir vergaßen den historischen Moment und das Horst-Wessel-Lied gleich wieder. Dies ist alles, was davon übrigbleibt. Nomina nuda tenemus.
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