Ist doch eh' alles egal.
Ist doch eh' alles egal.
Auch ich habe mir die Mühe gemacht und mich durch den Lottmannschen Text gekämpft, am Ende fiel mir ein Satz ein, den meine Großmutter verwendete, wenn es ihr, bei Tisch, nicht geschmeckt hatte:
"Sind ja gute Sachen drin."
in diesem Sinne,
Ich habe soeben der Königin telefonisch mitgeteilt, daß wir nicht heiraten werden, so panikartig erfasste mich die Furcht vor dem Verlust der Urteilsfähigkeit.
Der Bericht ist großartig. Ich nehme an, es der Trägheit in der heutigen Hitze geschuldet, daß der Text immer noch nicht gebläut ist, warum erkennt denn niemand eine wahre Perle?
Das man über Ariane Sommer schimpft gehört ja zum Mainstream, zum allgemeinverbindlichen guten Ton, ungefähr so, wie jeder sich ungestraft z.B. über Kaufhausgedudel als Lärmbelästigung im argh-Strang auskotzen darf.
Diesem Urteil hatte ich mich bis vor kurzen bedingunglos angeschlossen, das kalassische Mitläuferurteil, obwohl ich es besser wissen hätten können, denn Arianne Sommer ist genau das nicht, was Tristl oben ansprach, ein genau kalkuliertes Produkt der PR-Agenturen. Ariane Sommer ist Vermarkterin ihrer selbst, Vermarkterin einer Haltung verwirrter Intellektuellen, die irgendwie cool sein, wollen, geil sein wollen, elite sein und dabei bürgerlich bleiben wollen.
Deswegen ist sie pures Quotengift, ein Abschalter, denn sie verstört durch ihre Stimme, diese kalte Ödnis mehr, als sie durch harmlos geiles Geplappere an Symphatie gewinnen könnte. Funktioniert hat sie nur im Print, wo sie mit Grandezzafotos ihre ihr in den Mund geschrieben Lifestylehäppchen absondert, funktioniert hat das nur, wenn sie schwieg.
Ich kenne sie seit zwei Jahren vom Bildschirm, in echt sah ich sie allerdings das erste mal vor kurzen in dieser in-People Bar von Iris Berben in Berlin. Diese Bar wird tagtäglich von ungefähr 30-40 Versionen von Shawne Borer-Fielding nebst Begleitung besucht, dieser Botschaftsschlampe aus Texas, die es tatsächlich geschafft hat, dort hin zu kommen, wo Ariane Sommer immer hinwollte, nicht an die Spitze der Berliner Gesellschaft, sondern als role model ihre Generation. In diesem Geschnatter von Borer-Fielding Doubles aus Grunewald sah ich also neulich die Sommer sitzen, und ihre Erscheinung war so beeindruckend, daß ich tatsächlich stehen bleiben musste, um mir das anszuschauen. sie überstrahlt alle Umsitzenden ohne auch nur einen Ton von sich zu geben. Sie ist wesentlich größer als erwartet, sie sitzt bolzgerade ihrem Stuhl, perfektes goldnes Haar, einen makellosen, atemberaubenden Körper, dass Gesicht grotesk, bis zur Karikatuer geschminkt, aber dennoch lebhaft und dann diese tiefe Männerlachen, eine wirklich einzigartige Erscheinung.
Geändert von honz (29.07.2002 um 20:39 Uhr)
Wen interessieren eigentlich solche banalen Eitelkeiten des Schriftstellers? Mich macht sowas immer nur müde, auch wenn ich Herrn Shandy's Reaktion durchaus verstehen kann.
@ DerCapitain: Hat ihr erstes Posting nicht ein m zuviel?
"erstes Posting" kann gar nicht zu wenig "M" enthalten.
Tristram: Middelhoff hat es auch erwischt. Endlich.
More gin in teacups
Wenn das ein Kriterium ist:
Ich habe mich amüsiert bei dem Text.
lottmann-texte sind, obwohl putzig geschrieben, immer so lang. ich habe ihn nur quergelesen. habe ich das richtig verstanden: "ich krieg keinen hoch und habe es so und so oft probiert und dann kam ariane sommer"?
auf die sommer kann man garnicht oft genug einteufeln. wie oft lief sie an mir im 90 grad vorbei, in tigertupfen gehuellt, obwohl das schon seit monaten out war und hupte ihren bass in jedes mikro, egal, ob von sat1 oder einer weddinger schuelerzeitung "ja, ich spreche 8 sprachen, oui, je parle huit langues..."
prada meinhoff haben mal bei freshmilk.de ein interview mit ihr gemacht, dass es ganz gut auf den punkt bringt: ariane sommer wird als erste an die wand gestellt, wenn die gutbeschmackten sich zu einer revolution erheben.
Geändert von bettyford (29.07.2002 um 22:22 Uhr)
betty, ungefähr so.
aber die sommer bringt ihn auch nicht hoch, weil sie erst abends spät kommt und dann schnarcht.
honz hat geschafft, was diesem Lottmann-Text abgeht: Er führt einen mit jedem Abschnitt auf eine andere Fährte. Bei Lottmann (der auch anders kann)weiss man diesmal nach den ersten drei Sätzen, wo es lang geht, wo es lang wird und ob er lang wird.
Es stimmt was Herr Lottmann über Ariane Sommer schreibt. Ich kenne sie. Wir haben zweimal gecatert bei einen Sommerfest. Manchmal kam sie ins Zelt nach hinten und hat genascht. Sie ist lieb. Ihre Stimme ist ein Hauch und sie hat zarte Haut. . Andrea sagt sie spricht wie ein Transe. Einmal war ihr Freund dabei, ein Riese. Sie haben sich kurz geküsst aber nur auf die Backen!
Jessica
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