Wie schon andernorts erwähnt, befinde ich mich zur Zeit in Lübeck. Wir schlenderten gerade durch die Einkaufsstrassen auf der Suche nach einem netten kleinen cafe. Meine Mutter und ich gingen vorne, mein Vater folgte einige Meter weiter hinten. plötzlich kam er uns nach und sagte: Wie heisst dieser bekannte Literaturkritiker? Ziemlich umstritten? Oft in den Medien? Meine Mutter antwortete: "Marcel Reich-Ranicki, warum? -Der geht dort gerade die Strasse runter." Das ist meine Chance, dachte ich, der wird papparazzt. (Ich habe mich hier erst einmal zu einem Promi geäussert, und wurde verlacht und ausgebuht aufgrund dessen "Unwichtigkeit" und dachte das würde mir hier nicht passieren.) Ich rannte also die Strasse die wir gerade gekommen waren herunter und schaffte es gerade noch, am Verfasser des Literaturkanons vorbeizuflitzen, und mich vor einem Schaufenster aufzubauen als er kam. Ich war natürlich gebührend aufgeregt und neugierig, was für weise Worte denn nun über seine Lippen kommen würden, als er da mit seinem Begleiter daher kam. Marcel Reich-Ranicki musste ausweichen. Weil ICH in seinem Weg stand. und in diesem Moment erhaschte ich die Worte: "Und dein Geschäft läuft also gut." Herrlich, nicht?
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