Horst Buchholz
Das ist zwar schon furchtbar lange her und ich hab’s auch nicht selbst erlebt, aber gute Freunde waren Mitwirkende am Geschehen und können alles jederzeit bezeugen.
In dem Jahr, als der Film „Nordsee ist Mordsee“ in die Kinos kam, also irgendwann Ende 70, unternahmen meine Freunde Uli, Hardy und Tommy (alles verbürgt!) eine Reise nach München, wo sie eigentlich nichts besonderes vorhatten, ausser z.B. „Nordsee ist Mordsee“ anzusehen. Warum man dafür extra nach München fahren musste, weiss ich nicht, aber so waren die Zeiten wohl - damals.
Hinterher vor dem Kino wurden die drei angesprochen, ob sie nicht als Zuschauer an einer Fernsehdiskussion bzw. Talkshow oder so ähnlich teilnehmen wollten.
Man beschied die Anfrage positiv und fand sich anderntags in einem Fernsehstudio wieder, wo neben dem Regisseur Bohm und anderen Prominenten auch Hotte Buchholz sass, um über o.g. Film zu diskutieren.
Bis heute wird mir glaubhaft versichert, Hotte habe als Trinkgefäß eine zierliche Kaffeetasse neben sich stehen gehabt, in welche unter Abwesenheit des Kameraauges wiederholt der Inhalt einer zunehmend leeren Bourbenflasche transportiert worden sei. „Er hat dann immer so daran genippt als wär’ nix.“ Egal!
Die Diskussion um „Nordsee ist Mordsee“ kam in Gang und irgendwann meldete sich ein Zuschauer mit den Worten, er sei Bildhauer und fände den Film „ziemlich unrealistisch“.
Meine Freunde Uli, Hardy und Tommy waren unterdessen mehr mit Häppchen und anderen Erfrischungen beschäftigt, konnten aber dem Einwand des Bildhauers noch folgen, weshalb Uli das Mikrofon ergriff und sagte: „Ich bin auch Bildhauer und fand den Film ziemlich realistisch“. Der Rest des Abends sei dann „so na ja“ gewesen.
Für alles oben geschilderte verbürge ich mich, weil Uli, Hardy und Tommy wirklich langjährige Freunde von mir sind.
Und die Geschichte ist doch auch ganz schön.
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