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Thema: Denkwürdig

  1. #1
    Member in Auszeit
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    Denkwürdig

    Ich habe gestern einen hübschen Posterspruch gesehen:

    "In den 70ern waren die Menschen größer und sie hatten einen Gott."

    Dahinter war ein Travoltamotiv aus"Saturday Night Fever".

    Das war wohl eine Reklame für das "Saturday Night Fever"-Musical.

    Ich würde sagen: EINEN Gott? Wir hatten mehr als die alten Griechen:

    Wastl, Snoopy, Charlie Bown, den Hustinettenbären, Thoelke, Kimba, die drei Engel von Charlie (nicht Brown), Spider-Man...

    Was meint Ihr? :)

  2. #2
    PTS Avatar von peterthomassuschny
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    Glaube ich nicht.
    Jochen Rindt ist ja schon 1970 verunglückt.
    Ansonsten erinnerten mich die 70er eher an Ödön von Horvaths "Jugend ohne Gott", immerhin haben ja die Gottlosen damals 3 mal die Absolute gewonnen ...
    Beste Grüße
    "Mr. Roaring Sixties"

  3. #3
    Member in Auszeit
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    "Jugend ohne Gott" handelt von der Nazizeit. Passt also wohl mal überhaupt nicht.

    "Au weia!" hätte Charlie Brown gesagt.
    Geändert von Spleen (24.11.2001 um 22:37 Uhr)

  4. #4
    PTS Avatar von peterthomassuschny
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    Richtig. Daß ich damals schon Horvath lesen durfte bzw. im Kino eine Verfilmung von "Geschichten aus dem Wienerwald" sehen konnte (1979) war ein Lichtblick in diesem finsteren Jahrzehnt, 13 Jahre lang immer "Ich bin der Meinung" zu hören, von Bruno, dem Nicht-Schlaumeier.
    Beste Grüße
    "Mr. Roaring Sixties"

  5. #5
    PTS Avatar von peterthomassuschny
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    @Spleen
    O. K. Ich muß das kurz konkretisieren:
    Nein, nicht Kreiskys Kommentare zu Israel, sondern einige Fakten aus 1978 - 1980:
    Nach einem Diskothekenbesuch im Jänner oder Feber 1978 in einem eher sehr schlechten Lokal (es gab dort auch eine Schlägerei) und dem Dahinterkommen als knapp 16-jährige Burschen, daß sich dort auch keine Mädchen zum Händchenhalten und Bussigeben finden werden (in dem Alter dachten wir ehrlich noch nicht an Sex), landeten wir ab Mai/Juni 1978 auf Schulparties. Neben diversen Privatparties oder eine zur Pfadiheimeröffnung (wir waren 1976 in ein neu gestaltetes Heim gezogen, das aus den 60ern - Haus aus 1903 war zu naß und vom Gesundheitsamt wurde uns nahegelegt, dieses zu räumen) fanden die im wesentlichen in 3 Lokalen statt: Wotrubakirche (benannt nach ihrem Erbauer, dem legendären 1975 verstorbenen Bildhauer) aus den 70ern, also damlas vermutlich so 2 Jahre alt, ein toller Bau aus lauter Quadern und Würfeln, da waren im Keller ab 1978 einige Parties, Haus der Begegnung Wien-Mariahilf (neben einem SPÖ-Lokal, ich hatte als Kind bis 1972 ggü. gewohnt) und ein Klublokal der ÖVP Wien-Landstraße (im selben Haus eine Tanzschule). Während die Kirche keine unmittelbaren Anrainer hatte, gab es bei beiden anderen Lokalen einige Hausmitbewohner. In dem Lokal der Jungen ÖVP tauchten regelmäßig Polizisten auf, daher empfanden wir das damals als eindeutig querulierende Leute der linken Reichshälfte, im HdB mit ebenfalls Anrainern, aber inm gleichen Haus ein SPÖ-Sektionslokal gab es niemals Beschwerden, also war uns klar, woher der Wind wehte.
    Ob das logisch ist und stimmt, interessierte damals niemanden!
    Zweiter Anlaßfall: Mit 15 und 16, so 1977 und 1978 trafen wir einander fast jeden Samstag nachmittag auf der Mariahilferstraße im Haydn-Kino, dort standen 2 Flipper und wir mußten nicht in den locker doppelt so weit entfernten Prater fahren, ein toller, geheizter Kinovorraum, sogar mit Fernsehen und Sitzmöglichkeiten beim großen Kinobuffet, nur gelegentlich bremste uns der Kinobesitzer (heute noch der Innungschef der Wiener Kinobetreiber), wir mögen etwas leiser sein (was wir aber als Kritik gelten lassen konnten, wir waren ja keine aus Bestemm lauten Burschen).
    1981 wurde dann durch eine extra eingehobene Flipper-Steuer in Wien (die neben den Glücksspielautomaten halt auch ungerechterweise und ohne viel Überlegen auch auf Flipper eingehoben wurde, die ja dem Besitzer keinen Wohlstand brachten) eingeführt, die Stadtregierung ist seit 1945 bis 1978 mit 2/3 Mehrheit, ab 1978 (mit Unterbrechung 1996 - 2001) mit absoluter Mehrheit immer SPÖ gewesen, also ist der Schluß, daß gerade die rot dominierte Stadtverwaltung den Flipper-Automaten endgültig den Garaus machte, nicht von der Hand zu weisen.
    Auch vom Staat genehmigt, ist die Raffgier der Genossenschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger, AKM. Die tragen sogar "staatlich autorisierte Genossenschaft" in ihrem Firmenwortlaut.
    Erst kürzlich schrieb im WZ Extra ein Redakteur über Flipper und Musikboxen (Wurlitzer und Seeburg). Und dann saß er in einem Lokal und ersuchte die Kellnerin, doch den Automaten einzuschalten. Diese bedauerte. Der steht nur zur Zierde dar, würde ihr Chef den einschalten, fallen S 14.000,--/Monat, also lockere DM 2.000,-- an AKM-Gebühren an. Damit Du weißt, was Chuzpe ist und diese Raffgier der AKM ist ja bitte nicht erst 2000 oder 2001 von ÖVP und FPÖ beschlossen worden, die gibt es ja schon lange. Und, bitte, wenn Du das Plattenangebot dieser historischen Automaten kennst, wieviele österreichischen, vielleicht hungerleidenden Künstler sind da schon musikalisch vertreten? Einer oder zwei vielleicht, der Rest ist meist Musik der 50er und 60er, da hatten wir gerade den Udo Jürgens (der nagt am Hungertuch??) und als "Austropoper" der 60er (Scherz aus "Crazy Love") den 1986 verstorbenen Heinzi Conrads "A schräge Wiesen am Donaukanal is mei Riviera auf jeden Fall" oder "Den Wurschtl kann kana derschlagen!" hat der z. B. gesungen, die findest Du in so einen Wurlitzer. Also für wen kassieren die S 14.000,-- im Monat? Staatlich genehmigte Raffgier um so einen von kaum jemanden verstandenen Verein und dessen hohen Verwaltungskosten mitzufinanzieren.
    Übrigens: sogar wenn Du in Wien eine Party machst, wo Du keine Eintritt bezahlst und die machst Du nicht in Deiner Wohnung und meldest die nicht der AKM, zahlst Du gleich die doppelte AKM-Gebühr. Bei allen unseren Pfadi-Parties haben wir Gott sei Dank einen Pfadibruder dort sitzen, der kann das so halbwegs für uns "bügeln", das Geld, das wir einnehmen, damit werden wir alle nämlich so stinkreich, daß wir unsere Jugendarbeit finanzieren und unsere Heimmieten zusammenstoppeln...
    Ich hoffe, Du verstehst damit ein bißchen meinen Ärger, der stammt genau von solchen staatlichen und kommunalen Chuzpe-Aktionen.
    Beste Grüße
    "Mr. Roaring Sixties"

  6. #6
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    Glaubst du, ich lese eine Bleiwüste über Kreisky?

    Wenn du nicht andeuten willst, dass Bruno der 70er-Gott der Österreicher war (interessante Alternative zu Travolta!), interessiert er hier auch nicht. :)

  7. #7
    Member Avatar von Nevergrewup
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    "Gott" ist vielleicht der falsche Ausdruck, schließlich bin ich in den 70ern konfirmiert worden (und das übrigens im erz-katholischen Westfalen) und war entsprechend oft in der Kirche, aaaaber: Helden gab's für mich 'ne Menge: Felix der Kater (von Bastei), Andy Morgan, Leutnant Blueberry (beide bekannt aus den Zack- Comics), Lupo (der Freund von Fix und Foxi), Dick und Doof (DER Pflichttermin freitags um 18h im ZDF!!), natürlich auch Charlie Brown (wobei ich die kindliche Synchronstimme schon früh unpassend fand, die Peanuts sind m.E. für ein älteres Publikum gedacht, deshalb wären jugendlich klingende Sprecher besser gewesen), Lex Barker alias Old Shatterhand, etc. etc. Ja, das waren Helden!

    Übrigens, falls jemand das Buch noch nicht kennt: "Freunde fürs Leben - Von Asterix bis Zorro: Gefährten, Helden,Kultfiguren" von Holger Jenrich, erschienen im Klartext Verlag, Essen

  8. #8
    PTS Avatar von peterthomassuschny
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    Beide zum Speiben, bloß: beide haben sich ab den späten 80ern verbessert: der Kreisky lebt nicht mehr und der Travolta spielt in herzigen Filmen "Guck mal wer da spricht".
    Verglichen mit dem Dreck, den ABBA produziert hat, war jedoch der John schon in den 70ern der liebe Gott, da gebe ich Dir gerne recht.
    Beste Grüße
    "Mr. Roaring Sixties"

  9. #9
    Marx Member Avatar von Schocker
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    Proggies und Ziggy und Gurus und Disco...

    Für mich gab es damals besonders in der Musik Götter...beispielsweise Pink Floyd, Yes, Emerson, Lake & Palmer.
    So mancher hat sicher auch David Bowie als göttlich verehrt...die 70er dürften seine kreativste Zeit gewesen sein, trotz seiner verbalen Ausrutscher (Hitler als Popstar).
    Oder John McLaughlin und sein Mahavishnu Orchestra..."Birds of Fire" klingt für mich heute eher wie verquerer Heavy Metal (dennoch gut), aber in den 70ern konnten die Kritiker nicht aufhören, die "spirituelle Kraft" dieser Musik zu preisen.


    Aber wie steht's mit den GÖTTINNEN dieser Zeit? Die waren doch wohl das Salz in der Suppe, da verwette ich glatt meinen Donna-Summer-Bildschirmschoner. Was sagt ihr?

  10. #10
    PTS Avatar von peterthomassuschny
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    @Schocker
    Außer dem komischen Ziggy Stardust alles auch mein Geschmack.
    Beste Grüße
    "Mr. Roaring Sixties"

  11. #11
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    Göttinnen? Hatte ich doch oben schon angedeutet:

    Charlie´s Angels!

    Daneben natürlich Wastls Tante, Sidonie! Und Luzie von den Peanuts.

    In Sachen "Schwarm" hatten wir allerdings schon mal ´nen ähnlichn Strang...

  12. #12
    Member Avatar von Nevergrewup
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    Meine Göttin der späten 70er war, ähem...*räusper* Amanda Lear. Ich saß mit Verzückung vorm Fernsehgerät, wenn sie mal donnerstags bei Manfred Sexauer im Musikladen auftrat und ihr "Queen of China-Town" ins Mikro hauchte. Irgendwann kamen Gerüchte auf, daß es sich bei Mrs.Lear um einen Transsexuellen handeln würde, das wollte ich natürlich gar nicht glauben und denke heute, daß es nichts anderes als gute PR war.

    Nee, Luzie von den Peanuts fand ich nicht sympathisch, dann schon eher Peppermint Patty.

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