Der Abend versprach gut zu werden. Uli, die Chefin hatte angekündigt, dass einer der DJs Geburtstag in der Bar feiern würde. Er legte auf und seine Freunde sorgten für volle Bude und eine feuchtfröhliche Party. Die Musik schlingerte sich zwischen Funk, Soul und Hip-Hop, die Stimmung war gut und wurde immer ausgelassener. Die Saufwut stieg an und schien auf einen überdurchschnittlichen Samstagabendklimax zuzusteuern. Mein Kollege war schlimm verkatert, weshalb ich für eineinhalb arbeitete. Während ich also eine ganze Batterie Longdrinks fertig machte, rief mir plötzlich eine schon tausendmal gehörte, nasale Stimme den Wunsch nach einem Whiskey-Cola zu. Ich musste eigentlich gar nicht aufblicken, tat es aber trotzdem, nur um sicherzugehen.
Vor mir stand Jan Delay und meinte: aber bitte Whiskey so und Cola so, die Dosierungswünsche durch Gesten an seinem leeren Glas verdeutlichend, das vor ihm auf dem Tresen stand. Ich hatte einen guten Tag und fertigte die Killermische an, wie mir aufgetragen. Als der fertige Drink zwischen uns stand, beugte er sich über den Tresen und fragte mit komplizenhaftem Seitenblick auf seine Hand, ob er die Lunte hier drinnen rauchen könnte. Ich antworte, von mir aus gerne, nur die vorhin schon erwähnte Chefin fände das leider nicht so toll, zu oft Stress mit der Polizei in letzter Zeit. Jan meinte mit verständnisvoll hochgezogenen Augenbrauen: alles klar! Mit dem Glas in der Hand und dem Joint im Mund bahnte er sich den Weg durch die Menge Richtung Ausgang.
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