Es begab sich vor zwei Wochen, dass ich mit meiner Freundin im Ristorante Francesco in Grinzing zu Abend aß. Wir waren gerade mitten in der Pizza, als ohne jede Vorwarnung, und ohne dass das Lokal vorher geräumt wurde, Wolfgang Schüssel (ohne Begleitung) durch die Tür kam und sogleich vom Kellner sehr herzlich empfangen wurde. Schüssel ging dann ans kalte Buffet, wo er sich Garnelen, Oliven und wer weiß was noch alles in ein Behältnis füllen ließ. Anstatt das Lokal aber sogleich wieder zu verlassen, nahm er völlig ungeniert mitten in diesem Platz und bestellte sich ein Bier. Dann begann er, in der Süddeutschen zu lesen, von der ich nicht weiß, ob er sie selbst mitgebracht hat. Wir gingen kurze Zeit später und ich dachte mir die ganze Zeit, wie unspektakulär das Leben eines ehemaligen Spitzenpolitikers doch ist.
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