Als ich eines Tages eine Verabredung mit einer New Yorker Freundin im Dachrestaurant des noblen "Essex House" Hotels wahrnehme, siehe, wer steht da mit mir im Aufzug? David Bowie in the flesh, angestrengt wegschauend. Jetzt heißt es natürlich, sich zusammenreißen, keine Miene verziehen, nicht glotzen, keine dämlichen Fragen stellen und vor allem keine Autogrammwünsche äußern, was mir aber ohnehin nie in den Sinn käme. Kurz, der Weltstar wünscht vermutlich als beiläufiger Passant behandelt zu werden, und so viel Höflichkeit sollte man als höflicher Paparazzo aufbringen.
Aber später, am Kiosk im Erdgeschoss, kaufe ich mir eine Zeitung und frage die Verkäuferin "Did you notice that David Bowie is in the house?" Das nimmt sie mit geradezu provokantem Gleichmut hin, was mich dann doch ein wenig wundert.
Ich wende mich also zum Gehen, und dort, direkt hinter mir, steht wieder David Bowie und findet das Ganze offenbar ziemlich unterirdisch.
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