Anfang April 2009 begab ich mich nach der Internet-Konferenz re:publica in die c-base. Nach einigen Minuten Reden und Rumstehen ging ich pinkeln und bemerkte Jimbo Wales am Nebenpissoir. Kein Kommentar meinerseits; ich schloss, dass ein Wikipedia-Event anberaumt war, was sich im Nachhinein als richtig heraus stellte (Wikimedia Conference 2009 Berlin).
Kurze Zeit später, ich war schon wieder außerhalb der Grenzen der segregierten Sanitäranlagen („seperate but equal“ denke ich mir da immer), stellte ich fest, dass ich mein neues Klugtelefon (gewonnen auf der re:publica) verloren hatte. Dies kam mir ungelegen, da ich mir zur damaligen Zeit kein neues Gerät dieser Klasse hätte leisten können. Ich setzte mich zunächst an meinen Laptop, um meine Passwörter für Email und Jabber zu ändern; hierbei war ich wohl recht fahrig und kippte ein (mein?) Getränk um: Ich warnte Wales und einen seiner Gesprächspartner (beide am selben Tisch links neben mir), sie setzten sich um.
Weil es dunkel war (die c-base ist ein Hackerspace; Inneneinrichtung und Beleuchtung erinnern an ein Unreal Tournament-Level aus Pappmaché) und ich mir gut vorstellen konnte, dass einer der Anwesenden das vermisste Gerät irrtümlich eingesteckt hatte, bat ich alle, die im fraglichen Zeitraum in meiner Nähe gestanden hatten, doch bitte nachzuschauen, ob sie auch wirklich ihre eigenen Telefone bei sich hatten, auch Wales. Man zeigte mir Iphones und Blackberries, natürlich war mein T-Mobile G1 nicht dabei.
Nach stundenlanger Suche fand ich mein Telefon in einem Werkzeugraum im Keller, es war mir wohl in der Hocke aus der recht losen Tasche meiner zu weiten Cargohose gerutscht. Ich war glücklich über den Fund und bedauerte, so sehr abgelenkt gewesen zu sein, dass ich Wales keine Frage zu seiner Sicht auf das Konzept Relevanzkriterien stellen konnte. Das Mobiltelefon besitze ich immer noch.
Zitieren
Lesezeichen