Es begab sich, dass ich des deutschen Winters überdrüssig wurde und mir ein warmes Gefilde suchte. Meine Wahl fiel auf die Seychellen, weil man dort Wärme, Wasser und Wonne verspüren kann. Ich suchte mir auf der Insel La Digue eine Unterkunft und verbrachte schöne Tage dort. Nachdem ich meine Französischkenntnisse wieder entrostet hatte, konnten mir die Einheimischen von einer wunderlichen Besonderheit berichten: Den fischenden Hunden von La Digue. Die beschriebene Stelle befand sich allerdings an einer schwer zugänglichen Ecke der Insel. Nachdem der normale Weg endete, musste man über Korallenriffe weiterlaufen bis zu der Stelle, wo ein kleiner Fluss ins Meer fließt. Dort fand ich die Hunde dann tatsächlich. Sie standen im Wasser und warteten auf Fische, die sich im Becken sammelten, wo die Strömung den Sand weggespült hatte. Ein Haps und der Fisch zappelte im Maul! Ich staunte nicht schlecht, konnte den Anblick jedoch nicht richtig genießen, weil die scharfkantigen Korallen die nackten Fußsohlen doch arg strapazierten. Der Anblick der Hunde an sich war schon einmalig, doch schon bald näherte sich von der anderen Seite ein Mann in Badehose und einem brutal bunten Hawaiihemd. Gerard Depardieu! Offensichtlich hatte er diese Stelle auch gezielt aufgesucht, war jedoch mit einem Schlauchboot angereist.
Mittlerweile schmerzten meine Füße doch zunehmend und ich setzte mich auf einen Felsen und untersuchte den Schaden. Herr Depardieu schaute zu mir herüber, grinste und hob einen Fuß aus dem Wasser. Er trug Badeschuhe, denn er ist schlauer als ich. Dafür bin ich schlanker.
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