Fredrik Vahle, der Gott meiner antikapitalistischen Kindergartenzeit!
Fredrik Vahle, der Gott meiner antikapitalistischen Kindergartenzeit!
Fredrik Vahle, mein Kassettendauerschleifenerlöser. "Dann flog sie, opadong, auf dem Besenstiel davon" funktionierte einwandfrei in allen Lebenskrisen, "Cowboy Jim aus Texas" sowieso, und ich sang mit, statt mein Kind irgendwo auf einem Parkplatz auszusetzen, wofür ich Fredrik Vahle auf immer dankbar sein werde.
J Mascis habe ich letztes Jahr auch gesehen, bei einer Lesung von Viv Albertine. Habe ihn nicht erkannt, aber eine Freundin von mir kannte ihn, er sie offenbar auch, sie unterhielten sich kurz, dann sagte sie: das war J Mascis. Tja.
Ok, ihr Fredrik-Vahle-Freax, dann hier noch Details: Er trug lange graue Haare (hatte er gloob ick früher nicht), zum Zopf gebunden, rotes Hemd über der Jeans, neben sich abgelegt einen großen Gitarrenkoffer und einen kleinen, Mandoline eventuell? Zum Frühstück gab's einen mittelgroßen Latte macchiato und einen Joghurt mit frischen Früchten.
Und weil ich über die Großartigkeit der The Wagon-Version mit den zwei synchronen Drummern vorgestern Abend nicht fertig werde und jemand das dankbarerweise schon bei Youtube hochgeladen, stelle ich das als Link auch noch hier rein.
Schön, schön. Aber diese Handyfilmerei auf Konzerten, eine Pest, total krank.
Leute, die Kaffee zum Joghurt trinken, also zwei Dinge kombinieren, die den Magen in diametral entgegengesetzte Richtungen zerren, völlig unverständlich, ich fürchte, ich muss mich enttäuscht von meinem Idol Fredrik Vahle lossagen, sorry, Fredrik, ich hätte mehr von dir erwartet. Beziehungsweise weniger, also einen Kaffee oder einen Joghurt weniger.
alter. einen klaks vom guten bionaturjoghurt nehmen, einen ristretto hineinlaufen lassen und etwas honig oder zucker, vermischen. so frühstückt der kenner und kein magen der welt trennt diese königsmischung wieder auf. was ist deine verwirrung, wo ist dein magen falsch abgebogen?
gegen inge.
Ja, die Existenz von Milchkaffee ist mir auch schon mal aufgefallen. Milch ist aber überhaupt nicht das Problem. Joghurt ist das Problem. Es ist so: Bei der Ankunft von Joghurt schnurrt die Magenschleimhaut, hmmm, Kur, Erholung, Erfrischung, Trilliarden kleiner Heinzelmännchenbakterien machen sich an die Arbeit, und man kann sich zurücklehnen. Bei der Ankunft von Kaffee: Party, Rambazamba, Durchblutungspower, Pogo, Moshpit, Regler auf 11. Beides gleichzeitig: Falsch. Man steigt ja auch nicht im Bademantel mit Joghurtmaske im Gesicht in einen Ferrari und fährt zu einem Rave.
Wie denn sonst?
Georg Friedrich geht eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn durch den Haupteingang in die Volksbühne. Wie es zustande kommen mag, dass er nicht den Hintereingang nimmt, frage ich mich. Aber letztlich ist es auch egal, denn so sehe ich wie er geht. Und ich bin ernsthaft geschockt von seinem Gang. Wohlwollend könnte man sagen, er geht wie ein Cowboy: Leicht O-beinig und mit Kraft in den Beinen. Der Oberkörper ist steif, nahezu johntravoltaesk, dabei schwingt er die Arme im großen Abstand zum Körper. Er scheint sich gegen die Altherrenwelkheit seines Körpers zu recken. Kurz: Er geht wie ein Proll. Schlimm auch das tarnmusternes Käppi, das er auf seiner Glatze trägt. Tarnmuster wurde erfunden, damit geschmacksunsichere ihre Geschmacksunsicherheit tarnen können. Aber gespielt hat er phantastisch.
"Mir läuft ein metaphysischer Schauer über den Rücken."
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