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Thema: Aus aktuellem Anlass - Günther Oettinger

  1. #1
    Member Avatar von Syphilister
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    Aus aktuellem Anlass - Günther Oettinger

    Vielleicht hilft das hier ja dem einen oder anderen frühlingsbesoffenen, hin und her gerissenen Schwaben, sich noch schnell zwischen Baum und Borke, Regen und Traufe, Pest und Cholera zu entscheiden. Also Pinoccio und der Frau, die auch schon einmal einen Orgasmus vorgetäuscht hat. Wir alle wissen, was daraufhin mit Münte geschah. Abgesehen von meinem Erstaunen, dass Politiker und schwäbische noch dazu überhaupt Sex haben; ich hätte das niemals von ihr erwartet, eher doch von ihrem Kontrahenten, der im Ganzen aussieht wie eine schmerzhafte Dauererektion.
    Doch das sind eben alles nur die vermittelten Bilder, die Wirklichkeit ist immer ganz anders gleich.

    Vor irgendwie etwas mehr oder weniger als einem Jahr fuhr ich nördlich durch Schwaben, irgendwo da, wo der Götz seine Burg hat. Die Wirkung des Viagra liess nach und ich konnte nach Tagen erstmals wieder Pinkeln gehen, an einer Autobahntankstelle. Von allem Wassern voll, steuerte ich direkt auf einen der Behindertenparkplätze direkt vor dem Eingang des WC. Mit dem angeborenen Blick zurück und um die Ecke, mit dem ich auch einen Krause fünfzig Meter gegen das Licht erkenne, sah ich gleichzeitig hinter mir zwei dunkle Limousinen auffahren, die eine mit Blaulicht (ausgeschaltet), die andere vollbesetzt. Diese hielt direkt neben mir. Die Behindertentoilettenvorfahrtplätze waren nun besetzt, der nächste Rollstuhlfahrer würde in seinen Bus scheissen müssen. Da ich eher da war und knapp vor der Überlaufblase, wollte ich vor der Dame im cremefarbenen Deux Pièce aussteigen, die direkt neben mir, nur durch zwei Scheiben getrennt auf ihrem Beifahrersitz sass und auch keinerlei Anstalten machte, das Auto zu verlassen. Auf ihren Knien hielt sie ein eine Art Kladde, in der Hand einen Stift. In den Fond, des Wagens, zu dem sie sich umwand, hatte ich noch nicht sehen können und tippte auf Bank. Mein Blasendruck war grösser als der Paparazzitrieb und so riegelte ich meine Tür auf, die sofort wieder zugestossen wurde. Der dunkle Anzug der das getan hatte, stand plötzlich vor meiner Windschutzscheibe und schüttelte streng mit dem Kopf auf trainiertem Hals. Als ich es nochmals versuchte, wackelte er mit dem Zeigefinger in mein Auto. Dann nickte er in den schwarzen Mercedes. Hinter mir ging eine Tür auf und ein sehr schlanker Mann zwängte sich zwischen den beiden Autos durch, wurde vor meinem Wagen von einem weiteren Dickhals in Empfang genommen und in die Toilette geführt. Ich versuchte nochmals, denselben Weg zu gehen, doch der Mann vor meinem alten Kombi schüttelte wieder mit dem Kopf. Während neunzig Sekunden passierte gar nichts und ich überlegte, ob ich in meine Türfächer pinkeln sollte. Bevor ich in Position war, nickten sich die beiden Bodygards wieder zu, dann kam der schmale Mann direkt aus der Tür auf mein Auto zu, lächelte mich an und machte eine irgendwie entschuldigende Geste, bevor er schräg hinter mir in seine Polster fiel und sich weiter anhörte, was auf dem Brett seiner Begleiterin stand.
    Auch der Bodygard nickte mir noch cool zu, bevor er im zweiten Wagen sass und alle davon brausten. Sicher ein Banker, dachte ich immer noch, irgendwie ging es ja hier auch weiter Richtung Frankfurt. Dann sah ich die Stuttgarter Nummern der davon rasenden Wagen. Die Kartei „Landesbank“ wurde in meinem Kopf gezogen, ohne das in ihr auch nur eine Karte gewesen wäre. Ab irgendwoher kannte ich diesen Typ, der mich so nett angelächelt hatte. Immerhin in ein Auto, das ganz klar jemandem gehörte, der ihn gar nicht wählen könnte, selbst wenn er wollte. Wählen? Genau! Das war doch der im Fernsehen wie ein Holzkasper wirkende neue Ministerpräsident von BW, der vorerst ohne direkte Wahl sein Amt vom Teufel übernommen hatte und nun auf Gut Wetter durchs Land zu reisen hatte. Und ich muss hier als einzige substanzhaltige Information hervorheben, dass dieser Mann in Wirklichkeit jünger, noch schlanker, beweglicher und vor allem wesentlich freundlicher wirkt, als in seinen scharrenden schwäbischen Interviews. Nur wie hiess er noch? Irgendwie wie Zigarren oder Bier oder so.
    Erst beim Nachgrasen im Internet fand ich mich bestätigt und auch seinen Namen. Günther Oettinger war auch auf offiziellen Bildern mit dieser schicken Dame aus dem Auto zu sehen. Seine Fernsehauftritte sind hölzern wie immer, was einen im Ländle definitiv wählbar macht. Wie viel schmeisst wohl ein schwäbischer Ministerpräsident auf den Teller im Autobahnklo? Und grabscht er was zurück, falls er nur einen Euro hat? Und wen nur hat Ute Voigt damals so böse hinters Licht geführt? Fast wie bei Clinton, der hat auch nicht inhaliert.
    Gute Wahl noch!

  2. #2
    Member
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    Und wie viel schmeisst wohl ein schwäbischer Ministerpräsident in die Schüssel?

  3. #3
    Member
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    1
    Gar nichts, das kommt alles mit nach Hause, für die Biogas-Anlage. Was glauben Sie, warum der Bodyguard schon so einen dicken Hals hatte.
    Geändert von Fetz Braun (31.05.2006 um 02:35 Uhr)

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