Dann wäre sie wahre Kunst.
Dann wäre sie wahre Kunst.
aber weniger nett.
Stimmt. Abwegig hingegen ist es, diesen Posemuckel-Text als einen von der Leber weg geschriebenen zu bezeichnen, denn das ist etwa so, wie wenn man die Leber als solche dafür verantwortlich machen würde, dass ihr Besitzer trinkt. Die noch nicht freigeschriebene Leber reagiert auf den Prozess des Vonihrwegschreibens ja relativ gelassen, während ihr Besitzer gar nicht auf seine Leber achtet, wenn er von ihr weg schreibt, da er im Zustand des Sichfreischreibens einem der Atmung vergleichbaren Vorgang unterstellt wird. Inspiration: das eigene Schicksal / Exspiration: der Signifikant entsteht. Und das etwa zwanzig Mal pro Minute. (Bei Atemausfall übernimmt Google, der König der Intubation, die Mund-zu-Mund-Beatmung.)
Der textuelle Entstehungsprozess gerät bei einer derartigen Beschleunigung immer mehr in die Nähe des Automatischen Schreibens, das mehr oder weniger Glücksache ist, aber er ist aus seiner Natur heraus nicht an das Schönschreibenwollen als apriorische Bedingung geknüpft. Er will weder welthaltig noch kunstvoll sein, sondern redet frei weg.
Dieser Text da oben will jedoch sowohl welthaltig wie kunstvoll sein. Und dieses Bemühen merkt man ihm an. Er ist nicht aus einem Schicksal entstanden (was er auch nicht vorgibt), mithin aber auch nicht aus einem SichvonderLeberwegschreiben. Wo er lebt, lebt er aus einer Attitüde. Wie dieser Kommentar.
Ich weiss nicht, ob das so deutlich rübergekommen ist, Aporie und die anderen, aber ehrlich, diese Geschichte und "Weine nicht..." von André Pilz ist mit Abstand das Beste, was ich seit langem gelesen habe.
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