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Thema: Blanco und Rummenigge werden abgeholt

  1. #1
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    Blanco und Rummenigge werden abgeholt

    Verwaiste Spielplätze. Pilzgerichte sind von den Speisekarten gestrichen. Daniel Küblböck ist gerade mal ein Jahr alt.
    1986, Tschernobyl.

    Wer sich an die achtziger Jahre erinnern kann ist nicht dabei gewesen heißt es. Zum Glück war ich damals bereits zu alt für Gelfrisuren, also kann ich unbeschwert über diese Zeit berichten.
    Es begab sich, dass eine ehemalige Hamburger Kiezfigur mit dem Namen Dakota-Uwe eine Kneipe im gediegenen Stadtteil Othmarschen eröffnete.
    Für die Einwohner von Favoriten und Umgebung: Othmarschen ist der Platz, wo Max Goldt die Frauen mit harten Haaren finden würde, die FDP erreicht schoma 30%.
    Ungewöhnlich war nicht nur die Standortwahl, sondern auch die Tatsache, dass Dakota-Uwe die meiste Zeit selbst hinter dem Tresen stand. Dafür gibbas doch Leude ist ein in Hamburger Kiezkreisen weit verbreitetes Credo.
    Wie dem auch sei, für ein frischgezapftes Jever war der Laden gut genug und bequem zu erreichen war er auch.
    In einer unverfrorenen Augustnacht kehrte ich dort ein und das Pärchen, welches ich dort antraf, konnte skurriler nicht sein. In ausgelassener Fröhlichkeit zechte Roberto Blanco mit Karl-Heinz Rummenigge.
    Die zwei gehörten nicht zusammen und nicht dorthin. Gebannt verfolgte ich die Szene. Rummenigge war überraschend servil gegenüber dem Sänger. Zu der Zeit spielte er bei Inter Mailand und verdiente sicher das neunfache, aber Geld ist nicht alles. Das Showbiz ist verlockend, die glitzernden Lichter, die leichten Mädchen, Obst.
    Vielleicht hat auch Roberto nur den Alkohol besser vertragen. Jedenfalls lachte Karl-Heinz lautstark über die zotigen Witze des Roberto Blanco. Höflich und dezent blieb ich im Hintergrund und unterhielt mich mit Dakota-Uwe nur kurz über einen gemeinsamen Bekannten.
    Gegen Mitternacht ging die Tür auf und Uwe Seeler kam herein. Offensichtlich war dieser die gemeinsame Schnittstelle des ungleichen Paares und des Kneipiers, denn er wurde von den dreien wie ein alter Freund begrüßt. Kurz darauf verließen die beiden Sportler und der Sänger das Lokal, Uwe Seeler trank nichts.
    Wie Dakota-Uwe zu seinem Spitznamen kam konnte ich bis heute nicht herausfinden. Er erschoß sich 1998.

  2. #2
    Member
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    Kein Auge liest die Zeichen am Horizont. Ihr Werk getan, verbrennen Decke und Viren im letzten Feuer des Stamms.
    Hau!

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