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Thema: Ben Kingsley

  1. #1
    Avatar von Alberto Balsam
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    Ben Kingsley

    Prominente anzusprechen ist ungezogen, sie zu fotografieren oder sich von ihnen ein Autogramm zu "holen" noch schlimmer, ich bedaure all jene, die diesem niedrigen Impuls nicht widerstehen können, für diese Jungs und Mädels war dieses Forum vor 27 Jahren ursprünglich auch nicht angelegt worden, deshalb zögerte ich kurz, ob ich ihm hinterherlaufen sollte, dem kleinen Mann, der da eben an mir vorbeiging, tat es aber dennoch, weil, es war ja nur die Stimme. Von Ben Kingsley. Ich lief ihm also nach 40 Überlegungssekunden nach: "Verzeihung, Ben Kingsley?" Er bekam natürlich den Schreck, den ich nicht beabsichtigte, aber mir denken konnte, in dieser ganzen Aktion tat ich mir eher selbst leid, als ihm, er wusste nichts von meiner pseudodogmatischen Zerrissen- und Zerrüttetheit, nicht mal zu wissen, ob man Zerrissenheit mit 2 R schreibt oder mit einem, zu dumm, und wie kann man sich unter dem Deckmantel des Auskenners so entwürdigen und einen kleinen Mann erschrecken? Dabei sieht die deutsche Stimme von Ben Kingsley eh ganz kommod in MEINEM Sinne aus, ziemlich exakt wie Montgomery Burns von den Simpsons, also gut fies, der Nervensägen, wenn sie lästig werden, Hunde an den Hals hetzt, "oder Bienen, oder Hunde mit dem Maul voller Bienen, die sie nur auspusten müssen", Zitat Homer Simpson. Ja, ok, ich hab halt diese komische Stimmenobsession, ich sehe ein sprechendes Gesicht irgendwo, und speicher sofort die Stimme in einer geheimen Schublade in meinem Gehirn ab, vielleicht seit ich Wolfgang Pampel, die Stimme von Harrisson Ford mal vor langer Zeit für ein Theaterstück beschäftigte (500 Euro kostete das damals, Dr Ankowitsch hat alles bezahlt, wie üblich), "ich kenne ihn gut", sagt Kingsley, Pampel sei ein Kollege, "ein Freund", ich: "Grüßen Sie ihn bitte von mir", von wem, vergaß ich in der Aufregung zu sagen, und dass der einzige "Kingsley", der bei mir haften geblieben ist, der ganz okaye, sadistische "Sexy Beast" ist, all die Leidensfiguren (Ghandi, Schindlers Liste) kenne ich nicht, aber das ist ja auch nicht das Problem der Rolle der Stimme, ich wollte den kleinen Mann nicht aufhalten. Trotzdem bilde ich mir ein, dass er sich freute, dass ich ihn, obwohl er garnichts gesagt hatte, sondern nur GING, lediglich auf seine Stimme angesprochen hatte, und von restlichen Lästigkeiten, wie Autogramme usw verschont hatte. "Ich mache mittlerweile nur noch Kingsley", erklärte er, ohne dass ich danach gefragt hätte, "demnächst für Oliver Twist", mit der Ben-Kingsley-Stimme, in der hässlichen Fussgängerröhre zwischen Oper und Karlsplatz (mehr über sie demnächst in der http//riesenmaschine.de). Wen hat er noch gesprochen? Ich wills eigentlich gar nicht wissen, sowenig, wie ich seinen richtigen Namen eigentlich wissen will. Bei Pampel ist das oke, erstens weil er nicht nur Harrisson Ford spricht, sondern auch andere, zB Larry Hagman/JR Ewing, und 2tens, weil Pampel einfach ein GUTER NAME ist, leichtzumögen und zu merken.
    Ich ging in ein miefendes Lokal in dieser hässlichen Röhre, um von Ben runterzukommen, und um den Artikel in der SZ über das Comeback von Kate Bush zu lesen, DER STIMME, um wie in allen anderen Gazetten wieder viel über Björk zu lesen, aber nichts über Liz Fraser von den Cocteux Twins, Frauen deren Stimmen angeblich beeinflusst wurden von Kate Bush, was natürlich vollkommener und haarsträubender Blödsinn ist, wie kann man denn eine einzigartige Stimme kopieren wollen, um eigenständige Musik machen zu wollen, aber natürlich wieder nichts über Liz, dabei ist sie sicher die allerallerbeste Schwester von Kate. Beide werden sich respektieren, für ihr Oeuvre, keine von beiden wird sich als Kopie der anderen sehen, grotesk etwas anders annehmen zu wollen.
    Was für eine arme Feuilletonsau, die gezwungen wird zu schreiben, dass "ohne Kate Bush gäbs keine Björk"?
    Im Mieflokal dudelte "Tripping" von Robby Williams, und exakt gleichzeitig dudelten eines Jünglings Handy als Klingelton ebenfalls die Anfangstakte von Tripping, ganz leicht zeitverzögert, mittige Studenten können aus sowas sicher ganz leicht "Konkrete Musik", im Sinne von Pierre Henry machen und ein wunderbares Stipendium (Staatsknete) abgreifen, ich hab mich nur gefragt, erfüllte den Buben das voll Stolz, das "sein Lied" lief, oder war es ihm peinlich, ich weiss es nicht, aber als ich ihn mit seinem unsichtbaren Gesprächsteilnehmer reden hörte, wusste ich, dass ihm das vollkommen einerlei war, denn er hatte eine hässliche Stimme, wie als wenn wer in ein Ofenrohr redet und hinten kommt statt Ruß nur Käse raus.
    Grünstichiger Gorgonzola, fraglos bröckelig.
    Geändert von Alberto Balsam (05.11.2005 um 03:27 Uhr)

  2. #2
    Avatar von Bartholmy
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    Hast Du tatsächlich "Verzeihung, Ben Kingsley?" zu ihm gesagt, weils ja nur die Stimme war - oder doch, Stimme hin oder her, instinktiv die Anrede auf englisch gebracht?

    Ben Kingsley, Ben Kingsley ... ich weiß ja, wie er aussieht und dass er Gandhi gespielt hat (nie gesehen) usw. usf. Ob ich schon mal einen Film mit ihm gesehen habe, weiß ich gar nicht. Gewisse Arten von Berühmtheit überlagern jedes Selbstseherlebnis. Ich kann jetzt aber nicht wiederstehen, der Nachcheckimpuls ist zu heftig ...

    <ab zu IMBD>

    Hm - inconclusive. Habe ich "Bugsy" (1991) gesehen? Weiß nicht. Vielleicht auch nur von gehört? Gerne gesehen hätte ich "Silas Marner" (1985), da ich George Eliot sehr mag, gerade dieses Buch aber nicht ganz so sehr. Momentan (pre-production, 2005) spielt Ben Kingsley mit in einem Film mit dem hübschen Titel "The Knights of Impossingworth Park", während er früher einmal die Rolle des "Man in the Yellow Suit" gab, eine bestimmt gute Rolle, wenn auch die Figur des "Grünstichigen Gorgonzola" vielleicht noch eine Idee besser wäre (als Filmtitel aber weniger gut).

    Aber ist gut jetzt. Jetzt summe ich noch ein bisschen "Wuthering Heights" und versuche mir dabei ein Ofenrohr vorzustellen, aus dem statt Ruß beim Durchreden Käse herausschabt. Das Rohr unterhält sich dabei hüstelnd durch das Ende der nach oben offenen Richerskala mit einem Emmentalerloch, aus dem kein Käsedunst sondern neugedruckte Buchluft aufsteigt. Und amazon weint dazu, und weint und weint und weint.

    Wie kam es eigentlich, dass ausgerechnet David Gilmore Kate Bush entdeckte?
    Geändert von Bartholmy (05.11.2005 um 02:28 Uhr)

  3. #3
    Avatar von Alberto Balsam
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    Bart, ich schwöre, ich hab: "Verzeihung, Ben Kingsley?" zu ihm gesagt, ich möchte ihm oder Pampel ja mal dieses Protokoll ausdrucken und über deren Agenten zukommen lassen, um sie gleichzeitig zu treffen, was für ein irritierend irisierendes Glück, zwischen Ghandi und JR Ewing zu sitzen, und beispielsweise ein Schnitzel zu malmen und über Christan Brückner (die unerträglich eitle, deutsche Robert DeNiro-Stimme) abzulästern

  4. #4
    Avatar von Bartholmy
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    Interessant. Es gibt ja gelegentlich diese somehow tiefsitzenden Sprachreflexe, wo man sich dann selbst sehr wundert weshalb man so oder so herausplatzt. Bei mir z.B., dass ich, wie ich grade wieder in England bemerkte, zu sehr kleinen Kindern automatisch auf schwäbisch spreche, weiß nicht warum - Prägung oder weils so sinnlos guttural und lieblich daherkommt? Und sind ja Tierchen, die eh nichts kapieren, vielleicht?

    Das ist aber harmlos im Vergleich zu den reflektierten Dingen wie einen sehr dunkelhäutigen Menschen (in D vor zehn Tagen) auf englisch ansprechen, und er meckert, weil er Deutscher ist und dann (in D, vor zwei Tagen) zwei asiatisch aussehende, verloren dastehende Frauen auf deutsch ansprechen, aber sie können nur ein bisschen englisch und etwas mehr französisch. - Macht so befangen. Grade weil man drüber nachdachte und obwohls an sich lustig ist. Aber drüber nachgedacht ist nicht an sich und nicht ganz so lustig. OK.
    Lustig andererseits die deutsche Chinesin, die mich am Flughafen Luton auf fast unverständlich englisch nach dem Weg fragte. Auf deutsch haben wir uns dann prime verstanden. Funktioniert also auch umgekehrt, puh, beruhigend. Und Ben Kingselys Vater war ja auch Inder.

    Synchronstimmen: Groß immer die Irritation, wenn verschiedene Schauspieler die selbe Synchronstimme haben (Julia Roberts u. Calista Flockhart, wenn ich mich nicht irre), oder wenn man frühe Filme späterer Berühmtheiten sieht und: Andere Synchronstimme - wie denn?
    Noch schlimmer: Immer nur synchron gehört - großartig, man ist ganz verliebt - und dann die Originalstimme hören und die nur so mittel finden (geht mir so bei Woody Allen, z.B., und bei den Simpsons, wo ich auch deutsch besser finde als englisch).

  5. #5
    Avatar von Alberto Balsam
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    Simpsons Deutsch ist natürlich VIEL besser als die hässlichen Originalstimmen (Homer/Marge zB=Ekelerregend, nicht liebenswürdig), überhaupt sind die deutschen Simpsonssprecher Götter, interessant neulich in Frankreich, auch synchronisierte Simpsons gesehen: Lisa SEHR ähnlich "unserer" Lisa, viele andere ebenfalls, nur Lisa ist hängengeblieben

  6. #6
    Avatar von Bartholmy
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    Lass dich umarmen, genau!
    Sehr gern würde ich ja mal die Simpsons auf koreanisch hören (falls die das synchronisieren, oder wird nur untertitelt?).
    Koreanische Filme liebe ich sehr, an sich, an sich, an sich - und wegen des Sprachklangs noch mehr (und weil man, selbst wenn man auf die Untertitel kuckt, da nicht mal Personennamen oder "Seoul" usw. klanglich wiedererkennen kann - strange). Homer, Marge, Maggie - hast Du's als Reiseexperte schon mal auf koreanisch gehört? (Angeblich sind ja in Ostasien die Synchronsprecher Stars?)

  7. #7
    Avatar von Alberto Balsam
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    ja, hab in Korea auch mal synchronisierte Simpsons gesehen, kann mich aber auch nur dunkel daran erinnern, das zB deren Otto unserem Otto ähnlich klang, gab sicher schomma eine Dissertation darüber, wie landestypische Synchronisationen mit dem Original divergieren, vom Oribinal diverbieren, genau, zuviel Bier, zumüde, nachto

  8. #8
    Moderator Avatar von rron
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    Huch, mein Google-Alert hat geläutet.

    Können wir uns darauf einigen, dass Combrinck die Stimmen gut gecastet hat, aber seit ca. 800 Jahren die beschissenstmöglichen Übersetzungen abliefert, also, dass er einer der wenigen Übersetzer ist, der einen auch ohne Kenntnis des Originals wissen lässt, wie man es besser übersetzen hätte können? Als Beispiel nur: "Okay, Lisa, ich werde nie wieder schwören! Verdammt! Das ist hart!"
    Geändert von rron (05.11.2005 um 03:56 Uhr)

  9. #9
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    Endlich sagt das mal jemand! In dieser Übersetzung gehen Witze selbst da verloren wo es nicht sein müßte. Ich sage nur "Bet-TV" - wie war da bloß das Original, hä?

  10. #10
    Avatar von Alberto Balsam
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    Aha, Rainer Brandt war Elvis, und an Gene Kelly haben sie 13 Stimmen ausprobiert:
    http://images.google.at/imgres?imgur...lr%3D%26sa%3DG

  11. #11
    Avatar von Benzini
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    Unglaublich! James Dean wurde von Dietmar Sch&#246;nherr gesprochen.

  12. #12
    Avatar von Alberto Balsam
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    Robert Michum: 20 Stimmen!
    Offenbar war das den Synchronanstalten früher vollkommen schnuppe, dass für einen Fan ja auch die Stimme zum Star dazu gehört

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